Energie
Energie­be­darf & Ressourcen­nut­zung
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Planung
Die Überlegungen stammen aus dem Jahr 2022

Das Thema Energie wirft leider viele bisher unbean­twortet geblie­bene Fragen auf.
Einige Fragen:

Die Performance der österreichi­schen Politik - kri­tische Fragen

Lässt sich die Behauptung der öster­reichi­schen Bundes­regierung, wonach die ge­plante Er­höhung der Strom­produk­tion auch für den zu erwar­tenden Strom­verbrauch aus­reichend sei, be­legen?

Wird die Elektrizität auch dort verfügbar sein, wo sie ge­braucht wird? (380KV-Lei­tungen)

Sind Verbrauchs­spitzen einkal­kuliert? (Lade­stationen für E-Fahr­zeuge)

Wann werden die verblie­benen Gas­kraftwerke abge­schaltet? (Damit würde automatisch der End­verbraucher­preis für Strom dras­tisch redu­ziert)

Wie wird allenfalls der Wegfall der Gas­kraftwerke kompen­siert - beim Strom, bei der Fern­wärme?

Gibt es ein wirklich ambitio­niertes Ausbau­programm für PV-Anlagen, Biogas, Geothermie?
Beispiele:

Gibt es konkrete Ausbau­pläne der Fern­wärme­produk­tion ohne Gas als Energie­lieferant? Beispiele: Konkrete Pla­nungen & Förde­rungen für Bio-Kraft­werke. Nutzung möglichst vieler Tunnel­bauten für die Imple­mentierung von Geo­thermie. (Z.B. Lobau­tunnel neu denken). Groß­flächige Nutzung von Erd­wärme: (z.B

In diesem Doku­ment sind weitere Fragen ange­führt:

Grundsätzliche Überlegungen

Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Menschheit mit den Ressour­cen der Erde nicht sorgsam genug umgeht.


Nunmehr rückt vor allem der Mangel an Energie -speziell von Gas - in den Vorder­grund. Es scheint das wirklich große aktuell zu lösende Pro­blem zu sein. Die Lösbar­keit kann - wenn man die Interessens­gegen­sätze betrach­tet - durchaus als frag­lich bezeich­net werden.

Ressourcenabhängigkeit

Industrieländer haben sich in eine Abhängig­keit von Roh­stoff- und Energie­lieferanten manöv­riert.
siehe auch:
Beispiele dafür sind sind Russland, Brasilien, arabische Länder usw. - zu einem Großteil Diktaturen.

Während Bolsonaro mit Handelsverträgen (Mercosur)
Bolsonaro: Fleisch gegen Autos:
Regenwälderabholzung dient zum Großteil der Rinderzucht. Das Handelsabkommen Mercosur ermöglicht den Export des Rindfleisches nach Europa, sowie in die Gegenrichtung (fossil betriebener) Kraftfahrzeuge.


den Einfluss der wirtschaftlich erfolgreichen Demokratien zu knebeln versucht, geht Putin einen anderen Weg.

Putin erpresst die erfolgreicheren Industrieländer nicht nur über Energielieferungen, sondern versucht vor allem Spaltung der demokratischen Gesellschaften.
Putin verstehen:
Um das russische Impe­rium erneut entstehen zu lassen, sind Putin alle Mittel recht.

So funktioniert die Spal­tung der (demokra­tischen) Gesell­schaften:
  • Desinformation mittels Internet-Trollen: Wahlkampf­hilfe Trump, Befeuerung Corona­leugner, Qanon etc.
  • Finanzierung extremer (meist rechter) Partei­en, die vor allem am eig­enen Vor­teil interes­siert sind, den Staat aus­plündern und die Grund­festen der Frei­heit angreifen (Rechts­staatlichkeit, Presse­freiheit)
  • Kriege im Nahen Osten (Syrien), um Migration nach Europa auszu­lösen
  • Krieg in der Ukraine, um Europa (finanziell) zu schwächen, allenfalls auch die USA in den Krieg zu ziehen (damit könnte China leichter eine Anne­xion Taiwans durch­führen)
  • Verhin­derung von Weizen­exporten mittels Blockade ukrai­nischer Häfen - Hunger­katas­trophe in Afrika und im Nahen Osten - Aus­lösung neuer Migrations­bewegungen Richtung Europa
Je stärker die Spaltung, desto leichter gelangen auch in Demo­kratien Des­poten an die Macht.

Wie tickt Putin?

Verschiedentlich wird die Vermu­tung geäußert, Putin habe sich gewan­delt und man hätte nicht ahnen können, was noch kommt.
Diese Sicht ist mit hoher Wahr­scheinlich­keit unrichtig.
  • Putin war in jungen Jahren beim KGB und nicht bei den Arbeiter­samaritern
  • Putins erste Handlung nach Amts­übergabe durch Jelzin waren Terror­anschlage in Russland
  • Die Anschläge wurden tsche­tscheni­schen Terror­isten unter­schoben, um damit den Tsche­tschenien­krieg zu recht­fertigen.
  • Es folgten Kaukasus, Krim, Berg-Karabach, Donezk und Luhansk (Donbass), Libyen (Wagner-Söldner), Mosambik (Wagner-Söldner), Georgien...
  • Schließlich Einmarsch in der Ukraine
Sollte es zu einem Verhandlungs­frieden kommen, ist davon auszugehen, dass Putin auch das Baltikum (Verbin­dung zu Kalinin­grad) und Molda­wien (russische Truppen schon vor Putins Zeit in Trans­nistrien statio­niert) in abseh­barer Zeit zu besetzen droht.

Welche Fehler macht Putin?

Seine Aggression löst Effekte aus, die genau gegenteilig zu seinen Interessen sind:
  • Demokratien rücken zusammen (nicht alle, aber doch jene, die noch nicht von Autokraten unterwandert sind)
  • Die Osterweiterung der NATO schreitet weiter voran, auch in jene Bereiche, die bisher auf den Frieden vertraut haben.
  • Unterschätzung der Truppenmoral - Desertionen, Befehlsverweigerungen...
  • langfristig: Des­informations­kampangnen ziehen nicht mehr, wenn Söhne, Ehe­männer aus dem Krieg (der keiner sein darf) nicht zurück­kommen...

Müssen wir einen Weltkrieg fürchten?

  • Die USA werden sich hüten, in den Krieg selbst aktiv einzu­greifen. Die Interessen im pazi­fischen Raum sind größer, als jene in Europa.
  • Europa fühlt sich nicht gerüstet für eine direkte Konfron­tation - je mehr Waffen in die Ukra­ine gelie­fert werden, desto gerin­ger ist die Ver­teidigungs­fähigkeit Europas. Jedenfalls wird sich Euro­pa der Frage stellen müssen, ob die Waffen­produk­tion (für den eige­nen Bedarf) auf „Kriegs­wirt­schaft“ umge­stellt werden muss.
  • Ein strategi­scher Fehler kann allerdings jeder­zeit ein Vo­rwand für einen Angriff auf ein NATO-Land sein, was unmittelbar den Bündnis­fall auslösen würde.
  • Russland kann sich bei einem ungüns­tigen Kriegs­verlauf durchaus in die Enge ge­drängt fühlen und von sich aus einen Atom­krieg starten. Es kann des­wegen aber auch zu einer Ab­löse Putins kommen. Alles ist möglich...

Ukraine


Meine Erdgas-Prognose Jänner 2022:
  • Besetzung der Ukraine durch Russ­land.
  • Sanktionen des Westens gegen Russ­land.
  • Gegensank­tionen durch Russ­land: Gas­lieferungs­stopp / Nord­stream2 geht nicht in Betrieb.
  • Hektische und vergebliche Bemü­hungen in allen EU-Län­dern Erd­gas zu er­setzen.
  • Aufhebung der Sank­tionen vor der Heiz­saison.
  • Finanzierungs- und Personal­eng­pässe ver­hindern weiter­hin Alter­nativen für Erd­gas.
Spätestens seit dem Krieg in der Ukra­ine ist ins allgemeine Bewusst­sein vorge­drungen, dass zwei völlig kon­träre Welt­sichten sich im Wett­streit befinden.

Man könnte vermuten, es sei der Kampf zwischen Dikta­tur und Demo­kratie. Ein Ringen zwischen Putin und anderen Auto­kraten einer­seits und der „freien Welt“, also den Demo­kratien westlicher Prä­gung anderer­seits.

Der Pfad zwischen Demo­kratie und Dikta­tur ist tat­sächlich schmal, im Wesent­lichen wohl auch wegen der Ego­isten unter uns, die einfach einen größe­ren Teil des Kuchens für sich bean­spruchen wollen.

Mehr dazu:

Korrupte Regie­rungen ten­dieren dazu, ihre Macht zu sichern, indem sie die Rechts­staatlich­keit aus­höhlen und die Presse­freiheit ein­schränken.

Eine Strategie von Dikta­toren mag sein, Demo­kratien zu dezi­mieren und eine Allianz von Dikta­turen zu schmieden.

ENERGIE

Aus aktueller österreichi­scher Sicht ist vor allem die Abhängig­keit vom russischen Erd­gas das größte Problem, das unbe­dingt gelöst werden muß.

Die österreichische Bundes­regierung hat sich Zeit gelassen, Maßnahmen zu ergreifen.

Gas-Embargo

Ein Gasembargo würde Öster­reich hart treffen und kann uns jeder­zeit über­raschen. Die Vari­anten:
  • EU einigt sich auf ein Gasembar­go (inzwischen unwahrscheinlich geworden).
  • Russland beschließt einen Liefer­stopp - das kann schnell und überra­schend passieren.
  • EU verhängt Finanz-Sank­tionen auch gegen die Sper­bank - daraus folgt, dass die Energie­lieferun­gen automa­tisch einge­stellt werden.
In jedem Fall werden Ausstiegsszenarien aus dem Gas überhastet realisiert.

Das heißt aber nicht, dass durch diese Zwänge eine Reduk­tion des CO2-Ausstos­ses er­folgt.

Im Gegenteil:
  • Das russische Gas wird weiterhin ge­nutzt, beispiels­weise in China oder in Indien, allen­falls sogar einfach abge­fackelt.
  • Europa wird teures Fracking­gas (beschö­nigend: „Flüssig­gas“) kaufen, dessen För­derung früher unwirt­schaft­lich gewesen ist.
  • Um die Abschal­tung der Gas­kraftwerke zu kompen­sieren, wird mehr Strom impor­tiert, wobei nicht auf die Öko­logie geach­tet werden wird (Atomkraft!).
  • Auch droht die Betriebs­dauerver­längerung oder Errich­tung neuer Kohle­kraft­werke, sowie die Umrüstung von Gaskraft­werken auf Öl...
  • Im Krieg werden Unmen­gen von Energie vergeu­det. Betrieb von Pan­zern und Flug­zeugen, Zerstörung von Treib­stoff­lagern.....
  • Nach Kriegsende wird ein riesiges Neu­bau­volumen in der Ukra­ine die Nach­frage nach Ener­gie anheizen. Allein für die Beton­erzeugung wird sehr viel Gas benö­tigt.

Ausstieg aus Gas

Vertragsgestaltung der OMV
Es ist erst spät der Öffent­lichkeit bekannt geworden, dass die lang­fristigen Gas-Liefer­verträge ohne Ausstiegs­möglich­keit abge­schlossen worden sind.

Dadurch erklärt sich auch die relative Gelassen­heit der Bundes­regierung.

Ein Gas­em­bargo hätte näm­lich über­haupt keinen Sinn, weil wir in jedem Fall zahlen müssen. Und es geht ja bei den Sank­tionen darum, Russ­lands finan­zielle Ressour­cen zu schmä­lern.


Wenn Russland weiterhin Gas liefert, macht es durch­aus Sinn, russi­sches Gas weiter­hin einzu­setzen. Das ist allemal günstiger (obwohl man beim Preis offen­sichtlich total abhängig vom Vertrags­partner ist), als jede andere Lösung.

Die schlechten Varianten
  • Frackinggas aus Über­see
  • Frackinggas aus dem Wein­viertel
  • Umrüstung Gaskraft­werke auf Kohle
  • Umrüstung Gaskraft­werke auf Erdöl


Da die Verträge nur Insidern be­kannt sind (z.B. Mindest­abnahme­mengen) ist es schwer, weitere Über­legungen anzu­stellen. Damit wären wir wieder beim

Masterplan Energie


Masterplan Energie

Entwicklung und Umsetzung eines Master­plans durch Einsatz eines unabhän­gigen General­managers der
  • umfassende Kenntnis des Energie­marktes besitzt,
  • die relevanten Technolo­gien und den Stand der Technik kennt,
  • in Politik und Wissen­schaft ausge­zeichnet ver­netzt ist
  • und dem so viel Ver­trauen entgegen gebracht wird, dass ein Durchgriffs­recht auf Verwaltungs­ebene des Bundes sowie auf die ÖBAG zuge­standen wird.
  • Die Persönlichkeit soll auch finan­ziell unab­hängig sein und fern von jedem Lobby­ismus.
  • Die Bundesregierung darf sich nur auf die Vorgabe roter Linien beschrän­ken und soll die Umsetzung der Pläne des General­managers auch in der Gesetz­gebung berücksichtigen.
Einen Masterplan gibt es derzeit leider nicht. Es deutet auch nichts darauf hin, dass die Bundes­regierung einen konsis­tenten Plan verfolgt.

Auch die Überlegungen in diesem Papier sind rudimentär.

Empfehlungen, welche Maß­nahmen in Be­tracht ge­zogen werden sollen

Alle Arten von Energie­sparmaß­nahmen

wären jedenfalls sofort umzu­setzen - auch Aufrufe zum Energie­sparen.
Im unwahr­schein­lichen Fall, dass Rest­energie ver­bleibt, kann sie jeden­falls ver­kauft werden.
Strom sparen

Beispiele Energiesparpotenziale Strom

  • Kryptowährungen: Das „Mining“ verschlingt voll­kommen unnötig ganz viel elek­trische Ener­gie. Ein­zelne Staaten / Regionen (z.B. China, New York) und Unternehmen (z.B. Google) haben bereits, das Schür­fen zur Gänze zu ver­hindert. Indien plant sogar den Besitz von Krypto­währungen zu ver­bieten. (Pro Jahr verbraucht Bit­coin mit 116 Terawatt­stunden mehr Strom als etwa die gesamte Nieder­lande (111 TWh).) Eine weitere Me­thode wäre nicht das Mining selbst, sondern die Lieferung von Strom an derartige Ver­braucher zu ver­bieten. Diese müssten sich dann, um eine eigene Strom­erzeu­gung kümmern. Wobei die Vor­schrif­ten so zu gestal­ten wären, dass nur eine umwelt­freund­liche Energie­gewinnung er­laubt ist.
  • Ladestationen für Elektro­fahrzeuge: Insbesondere Schnell­ladestationen erfor­dern viel Ener­gie in kurzer Zeit. Das ist einer der gra­vieren­den Mängel der Elektro­mobilität. Derartige Lade­stationen sollen nur au­tark und möglichst mit Gleich­strom betrie­ben werden.
    Das heißt: Solarpaneele mit Akku­speiche­rung vor Ort. Vorzu­ziehen ist die For­schung nach an­deren Antriebs­formen.
    Warum E-Mobili­tät eine Sack­gasse ist
  • Cloud: Das Anbieten von Dienst­leistun­gen via Cloud dürfte ein groß­artiges Ge­schäfts­modell sein. Viel zu wenig beach­tet wird, dass der Traffic Unmen­gen an Ener­gie kostet. Cloud­dienste soll­ten besteu­ert werden, um dem ent­gegen­zuwirken. Keines­falls sollten Server­farmen nach Öster­reich geholt werden (Plan Google-Cloud in OÖ anzu­siedeln = Gefahr un­nötiger Straf­zahlungen).
  • Gastronomie: Heiz­schwammerl sind pure Energie­vernichter. Verbot von Hei­zungen im Gast­garten nach dem Motto: „Decken statt heiße Luft“.
  • Gewerbe & Industrie: Einsparungen bei energie­inten­siven Industrien sind absolut not­wendig. Beispielsweise die Aluminium­erzeugung kann besser in Äquatornähe (Solar­strom) ausgelagert werden. Nur F & E, sowie Konzern­führung sollten in Europa ver­bleiben.
Für alle strom­intensiven Ver­braucher gilt:
Strom muss nicht nur er­zeugt, son­dern auch bis zum Ver­braucher trans­portiert werden. 380KV-Lei­tungen sind nicht nur op­tisch stö­rend, sondern bringen auch Trans­port­verluste mit sich. Strom mög­lichst nahe am Ver­brauch zu erzeugen ist daher Gebot der Stunde (Solar­paneele im Osten Österreichs sparen den Strom­transport von Tirol nach Wien).

Jeder große Strom­abnehmer (beson­ders im Osten) erhöht die Ge­fahr eines „Blackout“.

Gas sparen

Beispiele Energiesparpotenziale Gas

  • Gasverluste: Sowohl im Gas­leitungsnetz, als auch bei der Gewin­nung von Erdgas treten nicht unbe­deutende Ver­luste auf, die zur Frei­setzung von Methan (einem noch viel schädli­cherem Umwelt­gift als CO2) führen. Diese Verluste lassen sich leicht detek­tieren und deren Ur­sache be­heben. Die Leitungs­netze könnten - ähnlich wie dies bei Wasser­leitungen schon durchge­führt wird - durch Aus­schäumen (ohne Grabungs­arbeiten) dicht ge­macht werden.
    Die viel größeren Methan­austritte sind jedoch in der Industrie und direkt am Bohr­feld (gilt auch für Erdöl­bohrungen und speziell für kombi­nierte Gas- und Ölförder­anlagen) zu ver­zeichnen. Da das Ab­dichten dieser Lecks oft für den Produ­zenten nicht wirtschaft­lich ist, müssen Methan­austritte inter­national hoch be­steuert werden.
  • Wärmedämmung: Wärme­dämmungs­investitionen in beste­henden Wohn­bauten werden kaum unter­stützt. Ein Aus­setzen der Valo­risierung der Mieten für nicht oder unzureich­end wärmege­dämmte Objekte wäre ange­bracht.
  • Gewerbe & Industrie: Besonders wichtig sind Einsparungen in allen Produktionen, die Kohle, Gas oder Er­döl (also alle, die fossile Energie benutzen).
    Ausarbeitung eines Master­plans mit der Wirtschafts­kammer und der Indus­triellen­vereini­gung: Ersatz­technologien speziell für Gas im sekun­dären Sektor - Reihung nach mög­licher Umsetz­barkeit (Zeit­bedarf, Finanzierungs­bedarf)

    Beispiel Bau­industie (Beton):
    Substi­tuierung von Beton durch andere Materi­alien, wiewohl Holz oder 3D-Druck nur bedingt einsatzfähig sind. In die Rich­tung der Verwendung von Bau­schutt wäre dringend zu forschen. Eine weitere Möglich­keit ist die Ein­brin­gung von per Elektro­lyse erzeug­tem Wasser­stoff in den Produk­tions­prozess.
    Beispiel Glas­industie :
    Vollständiges Recyc­ling von Glas­flaschen
    Fruchtsäfte und Wasser in beschich­tetem Karton
    Beispiel Papier­industrie:
    Die Nutzung von Papier und Karton für Werbe­zwecke wäre - auch unter Inkauf­nahme von Arbeitsplatz­verlusten - zu redu­zieren.
    Beispiel Prospekt­versand: Eine Beschrän­kung der Anzahl und des Formats von Werbe­pros­pekten (z.B. Maximal­größe A4 mit QR-Code zur aktuellen Web­site) wäre über­legens­wert. Die Folgen würden aller­dings auch andere Wirtschafts­bereiche spüren (Drucker­eien, Werbe­wirtschaft...).
    Beispiel Verpackungen: Nor­mierung, auch wenn darunter nicht nur der interna­tionale, sondern auch der öster­reichische Versand­handel leidet.
    Die Zustellung von Speisen wäre auf ein Pfand­system umzu­stellen, wobei nur bei der ersten Bestellung ein Pfand zu be­zahlen ist. Bei allen weiteren Lie­ferungen entfällt bei Rück­gabe der leeren Ver­packung die Pfand­gebühr. Die Heraus­forderung ist ein mög­lichst einheit­liches praxis­taugliches Verpackungs­modell zu ent­wickeln.
  • Betriebsurlaub: Sollte es zu einem Liefer­stopp von Gas kommen, werden im Sommer Betriebs­urlaube mit Kurzarbeits­regelungen unaus­weichlich. Für die Ana­lyse und die Gestal­tung der Maß­nahmen bleibt nur wenig Zeit: Außer­halb der Heiz­saison viel­leicht 2 Monate (z.B. von Mai bis Juli), um die Rege­lungen vorzu­berei­ten. Die Ein­sparungs­möglich­keiten (siehe oben) werden jeden­falls aus­zu­schöpfen sein, dennoch wird ein effek­tiver Rückgang der Industrie­produk­tion und eine empfind­liche Konjunktur­delle (z.B.im Bau­bereich) unver­meidbar.

Einsparungen Verkehr

Einsparungspotenziale im Verkehr

Beispiele:
  • Güter-Transporte: Schwerpunkt wäre über­haupt eine Vermei­dung entbehr­licher Trans­porte, bzw. eine Redu­zierung der Lkw-Transporte.
  • Individualverkehr: CO2-Bepreisung beim Sprit hilft nur teil­weise, nicht bei jenen, die das Auto als Status­objekt sehen.
    Besser sind klassi­sche Einsparungs­vari­anten: Tempo 100, auto­freier Tag wie 1974...
    =Zusatz­vorteil: erleich­tert 4-Tage-Woche
    Vorrangig sollte die generelle Reduk­tion der Anzahl der priva­ten Pkw's sein.
    =Zusatz­vorteil: Ressourcen­schonung durch Reduktion von Pkw-Erzeu­gung
    Überschrift: „Bequem leben ohne Auto“:
  • Flugverkehr: Eine komplett abweichendes Besteuerungs­modell für Treib­stoffe ist ange­sagt. Der Kerosin­preis soll dabei unerheblich sein. Dennoch sollen len­kende Ab­gaben einge­hoben werden. Mehr dazu:

Gewerbe und Industrie

Es braucht detail­lierte Pläne, wo welche Art von Energie unbe­dingt gelie­fert werden muss und welche Substi­tuierungs­methoden möglich sind.
Insbesondere bei Gas ist eine Substi­tuierbar­keit oft gar nicht ge­geben. Der Druck der Industrie auf Belie­ferung ist in der Realität stärker - Umwelt­überlegun­gen werden zurück­gestellt (siehe Reakti­vierung von Kohle als Energie­lieferant).
Der Behaup­tung der Poli­tik, dass die Versorgung von Haus­halten Vorrang habe, kann schwer geglaubt werden.
Substituierung Gas in Industrie und Gewerbe
Für Betriebe, die unbe­dingt Gas benötigen, soll alter­nativ Biogas angeboten werden. Entweder durch För­derung von dezentralen Biogas­anlagen direkt am Werks­gelände oder durch Groß­anlagen mit Ein­speisung in das beste­hende Gas­netz.

Biogas ist defi­nitiv zu schade, um es zu ver­brennen. Auch die Bei­mengung zu Kraft­stoffen ist wenig ambi­tioniert.

Frackinggas aus Österreich ist (auch wenn es als „Biofracking“ gewonnen werden soll) gensu­so abzu­lehnen wie Fracking­gas aus Über­see. Eine Gas­förderung im Wein­viertel (ohne Grund­wasser­schädigung) wäre auch unter Inkauf­nahme hoher Kosten sinn­voll.

Schließung von Gaskraftwerken

Die Schließung von Gaskraftwerken oder deren Umbau auf andere Energieträger wird notwendig.
Absurde Strompreisenkung
Die Frage der Substi­tuierbar­keit - insbe­sondere von Gas - rückt in den Fo­kus.

In Wien werden Gaskraft­werke in erheb­lichem Ausmaß dazu genutzt, Fern­wärme zu erzeugen (vermutlich 2/3 der Fern­wärme ist davon betroffen). Damit scheidet Fern­wärme vorerst als öko­logischer Energie­lieferant aus. Auch hat sich der Fernwärme­preis durch den hohen Gas­preis mittler­weile verdoppelt.

Etwa 30% des Gas­verbrauchs in Österreich werden der­zeit in Gas­kraft­werken zu Strom gewan­delt. Im Krisen­fall müssen Gas­kraft­werke ge­stoppt werden. (Erste Umrüstungen auf Kohle statt Gas sind in Planung)
Hinweis: Das Abschalten von Gas­kraft­werken bringt auto­matisch auch eine Preis­reduktion bei Strom mit sich. Grund ist die skurille Situ­ation, dass sich der Strom­preis nach dem höchs­ten Erzeugungs­preis richtet - und das ist nun mal (und bei stei­genden Gas­preisen immer mehr) die Ver­stromung von Gas. Die Still­legung von Gas­kraft­werken hätte (ohne dass die EU oder sonst­wer dies ver­hindern könnte) eine beruhi­gende Wirkung auf den Strom­preis.
Beste Alter­native: Preis­deckelung für aus Gas er­zeug­ten Strom
Strom kann - wenn man Umwelt­bedenken außer acht lässt - leichter impor­tiert werden als Gas. Allerdings erhöht sich die Gefahr eines europa­weiten „Black­out“,
Weniger sinnvoll ist es, das für die Ver­stromung benützte Gas zu subven­tionieren, weil dadurch die Ver­feuerung von Gas gefördert wird. Es müssen viel­mehr Alternativ­techno­logien für die Erzeu­gung von Spitzen­strom gefunden werden. (Förderung von For­schung Richtung Strom­speicherung
Ein Turbo bei der Stromer­zeugung könnte durch die Besteue­rung der Boden­versie­gelung einge­legt werden: Die Rahmen­bedingun­gen sprechen leider gegen eine un­mittelbare Umsetz­barkeit:


Die Auslagerung der Energie­produktion in Äquator­nähe ist noch weiter von einer schnellen Lösung ent­fernt:


Schnell, aber auch schmerz­haft: Eine radikale Ein­sparung von Strom. (siehe oben)

Verstromung von Gas

Gas zur Erzeugung von Strom zu benutzen, ist nur angezeigt, wenn Strom aus erneuerbaren Energie­quellen nicht in ausrei­chender Menge produ­ziert werden kann. Das ist beispiels­weise im Winter der Fall, wenn Photo­voltaik zu wenig Energie liefert und auch in Zeiten des Spitzen­verbrauchs z.B. am Tages­rand, wenn alle Haus­halte gleich­zeitig kochen, Fernseher ein­schalten oder Elektro­auto laden.

Es gibt aller­dings eine Methode der CO2-neutralen Nutzung von Gas, nämlich die gleich­zeitige Abscheidung von Kohlen­dioxid:

Um diese Methode zur Markt­reife zu entwickeln, benötigt es noch Forschungs­förderung.
siehe auch:

Haushalt

In den Haushalten ist vor allem die Heizung eine Heraus­forderung. Es ist zu unter­scheiden zwischen Neu­bauten, Einfamilienhäusern und Alt­bauten. Bei Alt­bauten verhindert die Eigen­tümer­struktur meist eine sinn­volle Lösung.

Umweltfreundliche Hei­zungen

Haushalt: Eine extrem hohe Besteuerung der Neuan­schaffung von Öl­kesseln und Gas­thermen ist jedenfalls angezeigt. Damit soll die Zahl der Ver­braucher dieser wenig umwelt­freundlichen Energien zumin­dest kon­stant ge­halten werden.

Speziell in den Gründer­zeitvier­teln steht für Hei­zung und Warm­wasser­versor­gung oft Erd­gas im Vorder­grund. Es sind daher Alter­nativen auch für diese Verbraucher zu fördern.

Alternativen für Gründerzeit­viertel

Lässt man wenig umwelt­freund­liche und im städ­tischen Bereich nicht nutz­bare Varian­ten bei­seite, verblei­ben:
  1. Fernwärme
    Das Leitungsnetz Fern­wärme-Wien ist spe­ziell im dicht­verbau­ten Gebiet - gerade dort, wo die meisten Gas­thermen im Ein­satz sind - unzu­reichend.
     
    Fernwärme ist aber erst dann eine öko­logische Alter­native, wenn die Energie nicht aus Gas (wie dzt. in Wien zu 2/3) stammt.
    Eine (allerdings kosten­intensive) Möglich­keit besteht in einer CO2 Abschei­dung im Gas­kraft­werk, das Fern­wärme produ­ziert. Idealer­weise sollte das CO2 nicht einfach gespei­chert, sondern für die Produk­tion eines nütz­lichen Gutes ver­wendet werden.
  2. Eisheizung
    Eine revolutionäre Methode funktioniert durch Nutzung von Kristalli­sations­energie. Zentrales Element ist ein in der Erde vergrabener Wasser­speicher (Eis­speicher), zusätzlich braucht es eine Solar­anlage, eine Wärme­pumpe und eine Steuer­einheit.
    Im Sommer kann die Eisheizung invers - also als Klima­anlage - einge­setzt werden.
    Die Eisheizung ist in der Anschaffung derzeit noch teuer und wird nicht gefördert (allenfalls Teile davon fallen unter geltende Förder­richt­linien).
    Noch gibt es nur wenige instal­lierte Eis­heizungen, die als Referenz heran­gezogen werden können.
  3. Geothermie
    Realis­tisch sind Geothermie­lösungen nur im Einfamilien­haus. In einem Miet­objekt ver­bleiben die Inves­titions­kosten beim Ver­mieter, ohne dass - bei der­zeitiger Rechts­lage - eine Abrech­nung beispiels­weise über Betriebs­kosten überhaupt möglich ist. Zudem sagt sich der Mieter „Wenn meine Therme kaputt geht, muss ohne­hin der Ver­mieter für Ersatz sorgen“.
    Somit ist die Gas­lösung vorerst einzemen­tiert.
     

    Öffentliche Geothermieerschließungen

    Kosten- Nutzen­analyse

    Geothermie in Gründer­zeit­vierteln: Eine Kosten- Nutzen­analyse für Wärme­pumpen unter Straßen und Plätzen - eventuell gemeinsam mit jeder Baumaß­nahme (z.B. Kanal­bauar­beiten, U-Bahn­bau, auch Strassen­tunnel (Lobau­tunnel ) wäre drin­gend erforder­lich.
    In Wiener Gründer­zeitbauten ist der Einsatz von Geo­thermie besonders dring­lich, aber gerade dort be­sonders schwer zu rea­lisieren.

    Klärung der Voraus­setzungen

    • Wirtschaftlichkeit von Einzel­projekten versus Ausbau der Fern­wärme
    • Rechtliche Voraus­setzungen von Einzel­projekten: Rentabilität für Haus­besitzer, Kosten­verrechnung an Mieter, Erar­beitung Änderungs­bedarf im Miet­recht
    • Variante: Neuer Rechts­träger für Einzel­projekte (z.B. Kombi­nation mit Kanal­bau, U-Bahnbau)

    Machbarkeits­studie

    • Analyse vorhan­dener Pro­jekte (Effekti­vität, Kosten, ...) Berechnung der Finan­zierungs­lücke für meh­re­re Bei­spiel­projekte unter­schiedlicher Techno­logien.
    • Hochrechnung des Förder­bedarfs auf mög­liche Pro­jekte (Mini­mum/Maxi­mum).
    • Hochrechnung des Personal­bedarfs (Installa­teure) - Aus­bildungs­offensive ein­schließ­lich Lehr­herren­suche.
    • Erarbeitung Grund­züge einer Förder­aktion, die aus Bundes­mitteln / EU-Mitteln ge­speist werden soll.
    • Allenfalls Gründung eines Unter­nehmens, das als General­unter­nehmer Einzel­projekte ein­schließ­lich aller Behörden­wege durch­führen kann. Das Unter­nehmen soll gegen­über den Mie­tern auch als Energie­lieferant (ähnlich wie Wien Energie Ver­trieb) auf­treten. (Ein geson­dertes Unter­nehmen außer­halb des WIEN ENERGIE-Kon­zerns würde Konkur­renz und Wett­bewerb ermög­lichen)
  4. Photovoltaik
    kann für Heiz­zwecke nur eingesetzt werden, wenn aus­reichende Speicher­möglich­keiten bestehen oder wenn der Strom lediglich als Unter­stützung (Betrieb der Pumpen) für eine geother­mische Energie­gewinnung dient.
  5. Wärmedämmung


Aussetzung der Indexmietenerhöhung

Im Jahr 2021 wurde wegen der Pandemie die Index­anpassung der Mieten aus­gesetzt. Im Jahr 2022 erfolgte jedoch eine voll­ständige Anpassung der Mieten lt. MRG an den VPI und zwar ausge­hend vom davor gül­tigen Wert.

Das bedeutet, die Aussetzung der Index­anpassung war überhaupt nur ein Jahr lang wirk­sam! Hauseigentümer können nun genau­soviel (erhöhte) Miete verlangen, wie ohne Aus­setzung ange­fallen wäre.

Indexanpassung für energie­politische Ziele nutzen

Wohnungs­mieter haben nicht die Möglich­keit z.B. eine Gas­therme gegen eine andere ökolo­gisch sinn­volle Energie­form zu tauschen. Hauseigen­tümer haben keinen Mehr­ertrag durch Finan­zierung eines Thermen­tauschs/Ölkessel­tauschs.

Die Idee:
Miet­zinse nach dem MRG werden (vor­erst für 3 Jahre) einge­froren, wenn das Gebäude mit fossi­len Brenn­stoffen (Öl, Gas...) be­heizt wird bzw. nicht nach dem Stand der Tech­nik wärme­gedämmt ist.
Der Haus­eigen­tümer kann die Miete erst erhöhen, wenn mit erneuer­baren Ener­gien be­heizt oder (speziell in Alt­bauten) Wärme­dämmung nachge­rüstet wird. Die Erhöhung soll dann aber nur um einen fixen Betrag (z.B. 2% jährlich) mög­lich sein.
Anmerkung: In Alt­bauten wird ein Stufen­plan erforder­lich sein, wobei vor­rangig die Wärme­dämmung zum Tragen kommt, erst nach Sanie­rung der FW-Ver­sorgung (Reduktion Gas­verstromung!) wird die Umstel­lung von Gas auf Fern­wärme zum Ziel.

Die Wirksamkeit dieser Maß­nahme muss allerdings durch öffent­liche Förderun­gen ergänzt werden, um energie­politisch wirk­sam zu sein. Andern­falls bleibt ledig­lich (was auch nicht zu verach­ten ist) eine dauer­hafte Reduktion der gedeckel­ten Mieten. Über 3 Jahre würde sich die Miete um 20-30% ver­ringern. Dies hat auch Auswir­kung auf die Infla­tion.

Die Förderung müsste natür­lich auch für alle anderen - nicht dem MRG unterlie­genden - Wohn­bauten, gewährt werden.

Sinnvoll wäre die Inte­grierung dieser Maß­nahmen in ein energie­politisches Gesamt­paket mit allen Gebäude­formen - welcher Nutzung auch immer - unter Beach­tung der Ziel­vorgaben der EU.

Unerlässlich ist die Aus­setzung der Index­anpassung vor allem aus einem Grund: Wenn Mieter hohe Mieten und gleich­zeitig hohe Energie­preise zu stemmen haben, wird das Wohnen in Gründer­zeit­bauten un­attrak­tiv. Woh­nungen werden unver­mietet bleiben. Was leer­stehende Wohnungen bedeuten, ist leicht nach­vollzieh­bar: Die Objekte werden lukra­tiven Neu­bauten weichen müssen.

Hauptproblem: Ersatz von Gas­thermen in Gründer­zeit­vierteln
(Der Fokus auf Neubauten als Ziel­objekte ist zu wenig ambi­tioniert)


Fern­wärme in Gründer­zeit­vierteln als Alter­native ist vorerst ob­solet
  • Sicherstellung Versorgung mit Fern­wärme auch nach Wegfall der FW-Produktion aus Gas
  • Ausbaupläne Fern­wärme­netz (wirklich große Bereiche sind der­zeit unver­sorgt)
  • Finanzierung Fernwärmenetz auch für Alt­bauten (der­zeit Finan­zierung nur durch Kosten­betei­ligung der Bauträger von Neu­bauten)
  • Finanzierung Fern­wärme­anschluss bis in die Wohnung (Dilemma: Interessens­konflikt zwischen Haus­besitzer und Wohnungs­mieter - siehe oben)
Ist Strom eine Alter­native?

Nur wenn die Strom­erzeugung gewal­tige techno­logische Fort­schritte macht, sowohl was die Menge, als auch den Preis anlangt und wenn zusätz­lich die Strom­speicherung einen Innovations­schub durch­macht.

Ist Geothermie eine Alter­native?
  1. Fokus auf Fernwärme z.B. mit Nutzung des Ader­klaaer Konglo­merats (nur langfristig durchführbar - siehe oben)
  2. Fokus Einzel­projekte: Gründung eines Unter­nehmens, das als General­unter­nehmer Einzel­projekte ein­schließ­lich aller Behörden­wege durch­führen kann und gegenüber dem Mieter als vom Haus­eigentümer unab­hängige juristische Person agieren kann.

Ist Carbon cap­turing eine Alter­native?

Carbon cap­turing muss aller­dings einen wirt­schaftlichen Erfolg erzie­len, z.B. Produktion eines nutz­baren syn­the­tischen Stoffes. CO2 in der Erde zu ver­graben ist unzu­reichend

Zwischenlösung:

Einbeziehung von Wärme­dämmungs­investi­tionen in die Aus­setzung der Index­mieten­anpassung

Sparapelle:

Spartipps wie „Deckel auf den Koch­topf“ sind nütz­lich, erfordern aber keine Akti­vität der Poli­tik. Wesentlich und auf Dauer wirksam ist die För­derung von Wärme­dämmung durch steuer­liche Maß­nahmen, maßge­schneidert für Haus­besitzer in Gründer­zeitvier­teln.
Zusätzliche Tipps (wenn erneuer­bare Energien für die Strom­erzeugung genutzt werden), können etwa sein, den Gasver­brauch speziell in den Spitzen­zeiten zu redu­zieren. Damit würde die Notwen­digkeit der Ver­stromung von Gas redu­ziert und Gas für sinn­vollere Verwen­dung zur Ver­fügung stehen.
Z.B. Kochen vor 18 Uhr und wenn möglich am Elektro­herd. Auch eine „Gaspreis­bremse“, wie immer sie auch ausge­staltet sein mag, sollte Gasver­brauch in Spitzen­zeiten aus­schließen.

Energie im (mehrgeschossigen) Wohnbau:
Versuch einer Lösung der Interessenskonflikte

Finanzierung von Energieeinsparungen und Umstieg auf erneuerbare Energien in einer Hand.

  • Interessenskonflikte bestehen zwischen Mieter und Vermieter
  • Interessenskonflikte bestehen auch zwischen unterschiedlichen Eigentümern im gleichen Objekt
Ziel soll sein, dass die Kostentragung und die Nutzung der Vorteile von Energieeinsparungen sowie der Umstieg auf erneuerbare Energien in einer Hand vereint sind.
Die heute geltenden Förderungsmaßnahmen sind auf Einzelobjekte ausgerichtet, sodass mehrgeschossige Objekte von vornherein schwer benachteiligt sind.

Für mehrgeschossige Objekte kommt als Förderungsempfänger nur eine gemeinnützige Organisation z.B. eine gemeinnützige, dh. nicht auf Gewinn ausgerichtete Wohnbaugesellschaft, infrage.

Notwenig wäre Mietwohnungen und Eigentumswohnungen in Privatbesitz in die Förderungen einzubeziehen. Ebenso gewerblich genutzte Objektteile. Damit Hausbesitzer und Mehrfacheigentümer von Wohnungen ihr wirtschaftliches Übergewicht nicht zum eigenen Vorteil nutzen können, sollen als Förderungsempfänger vorrangig „Energiegemeinschaften“ möglich sein.

Auch diese Rechtspersonen müssen einen gemeinnützigen Status erwerben können (was im Detail noch auszuformulieren ist - Statuten/Satzung). Grundgedanke dazu: Für ein Objekt oder eine Objektgruppe formiert sich ein gemeinnütziger Fonds/Verein unter der Schirmherrschaft einer dem Mieterwohl verpflichteten Organisation (z.B. Mietervereinigung o.ä.).

Als „Energiegemeinschaft ObjektXY“ kann nicht gleichzeitig eine Hausverwaltung tätig sein, da dieser die Eigenschaft der Gemeinnützigkeit (Erfüllung gemeinnütziger oder mildtätiger Aufgaben) fehlt. In der Satzung ist auch festgelegt, wie Entscheidungen (Zustimmungserfordernisse) getroffen werden. Der Fonds kann Professionisten direkt oder über einen Generalunternehmer beauftragen.

Die „Energiegemeinschaft ObjektXY“ kann (nach Novellierung des EWG) Bundes- und Landesförderungen, sowie Zuschüsse von Gemeinden erhalten. Betriebe (z.B. ein Landesenergieversorger) können der Energiegemeinschaft auch eine Spende zukommen lassen und diesen Betrag von der Steuer absetzen.

Kernpunkt des EWG2 soll eine Kreditbürgschaft des Bundes sein, damit die anfallenden Kosten dem aktuellen Mieter/Eigentümer in Raten vorgeschrieben werden können. Dies ist im Hinblick auf zukünftige Mieterwechsel unumgänglich.

Turbo für erneuerbare Energie

Photovoltaik könnte in Öster­reich einen Turbo er­halten:
Vernünftige Einspeisungs­tarife könnten die Errich­tung von privaten Solar­anlagen ebenfalls beschleu­nigen. Ebenso: schneller Ausbau von Strom­leitungen zur Einspei­sung privat erzeugter Solar­energie ins öffent­liche Netz. Weiters: Finan­zierung und Betrieb von Wind­rädern in öst­lichen Nachbar­ländern (Kosten-/Nutzenteilung).

Erweiterung der Energiegewinnung auf andere Länder / Konti­nente

In Italien, Spanien und Portugal gibt es 1000e Flach­dächer, die nach Ausstattung mit Solar­paneelen schreien. Das wäre eine Auf­gabe für die EU.
Der Preis der Energiegewinnung ist u.a. von lokalen Gegeben­heiten abhän­gig. Beispiels­weise können PV-Anlagen in Äquator­nähe weitaus effi­zienter betrieben werden. Als Aufstellungs­ort für Paneele eignen sich unge­nutzte Flächen (Wüsten). Der Technologie­transfer könnte als „Entwicklungs­zusammenarbeit“ gesehen werden.
E-Fuels aus Äquatornähe
Ablöse­technolo­gie im Individual­verkehr zu Land und in der Luft werden „grüne“ Treib­stoffe sein. Damit kann die exis­tierende Verteil­struk­tur (Tank­stellen­netz, Zulie­ferung mit Tank­fahrzeu­gen) ge­nutzt werden.

Die Wasserstoff­gewinnung und die Erzeu­gung von alter­nativen Treib­stoffen (z.B. Metha­nol-Syn­these) wird daher die grüne Alternative sein. Die Kosten­schere zwischen bisher üblichen Treib­stoffen und alter­nativen Treib­stoffen wird zu­nehmend gerin­ger.

Die Nutzung von Sonnen­energie in äquator­nahen Bereichen wird von beson­derer Bedeu­tung sein:


❶ Wasserstoff­gewinnung in Äquator­nähe
❷ Export von CO2 neutralem Treib­stoff
❸ Zusatznutzen für die Indus­trieali­sierung von Entwicklungs­ländern


Die einfache Lösung: OPEC-Länder haben meist die Möglich­keit, mit billigem Solar­strom Wasser­stoff bzw. E-Fuels zu er­zeugen. Der Deal zwischen Industrie­ländern und OPEC-Ländern könnte sein:
Beendi­gung der Gas- und Ölge­winnung.
Im Gegenzug: Kauf­garantie Wasser­stoff/E-Fuels durch Industrie­staaten.
Zusätzlich können Schiffe im Bereich des Suez­kanals mit Wasser­stoff be­tankt werden.

Flug­zeuge können bei Zwischen­landung E-Fuels tanken.
Das Gute liegt so nah: Heimische Unter­nehmen könnten in den östlichen Nachbar­ländern (Ebenen in Ungarn und Slowa­kei) in Wind­räder inves­tieren und den Strom vor­wiegend für die österreichi­sche Ost­region produ­zieren. Damit einher­gehend spart man sich die Verstär­kung der 380KV Leitun­gen, die Strom aus Wasser­kraft vom Westen nach Osten transpor­tieren.

Auslagern einzelner Produktionszweige

Es kann durchaus Sinn machen, manche (energie­intensive) Produk­tionen in Länder mit günstigeren Voraus­setzungen zu ver­lagern. Management und For­schung sollten in Österreich ver­bleiben.
Auslagerungen:

Verlagerungsbedarf Strom

Dass manche Industrien hohen Energie­bedarf haben (beispiels­weise die Alu­minium­erzeugung), ist be­kannt.

Es ist ernst­haft zu überlegen, manche Indus­trien auszu­lagern.

Eine Vari­ante wird seit 2014 venti­liert, ist bisher seitens der Poli­tik je­doch unbe­achtet geblie­ben:

SPEZIAL: Forschung & Entwicklung

Das Dilemma ist, dass alle Forschungsaktivitäten ihre Zeit brauchen. (Idee, Theorie, Analyse, Test, Prototyp, Finanzierung, Marktreife...)
Schwerpunkt Stromspeicherung
Je intensiver Energie genutzt wird, desto eher ent­stehen Schwan­kungen. Es ist daher unbe­dingt notwendig, mittels Strom­speicherung einem Black­out vorzu­beugen. Gas ist als Medium zum Aus­gleich von Spitzen­bedarf nicht mehr zeit­gemäß.
siehe auch:

Stromspeicherung

Exkurs Strom­speicherung
Wenn es gelingt, die Strompro­duktion massiv auszu­weiten (z.B. durch eine Ausgleichs­abgabe auf Versie­gelungen)

kann es wert­voll sein, größere Strom­speicher im Osten Öste­rreichs zu errichten. Das würde zu einer Ent­lastung der 380KV Lei­tungen führen und auch den Einsatz von elektri­scher Energie für Heiz­zwecke (Ersatz für Gas­heizungen und Fern­wärmehei­zungen in Gründer­zeitvierteln) ermög­lichen.

Varianten (nicht taxativ): Problem ist derZeitpunkt der Produktionsreife!
  • Thermalakkus mit Natriummetall: Hohe Betriebs­temperatur muss ge­halten werden, preiswert: Pluspol­seite mit Natrium, Fest­elektro­lyt rela­tiv teuer
  • Natrium-Ionen-Akkus mit wäss­rigen oder orga­nischen Elektro­lyten: Dieser Batterie­typ hat zwar eine relativ geringe Energie­dichte, kann aber bei nor­maler Umgebungs­temperatur ohne Gefahr für die Um­welt ge­nutzt werden. Er kann bis zu einer Entlade­schluss­spannung von 0 V entladen werden ohne Scha­den zu nehmen. Wegen geringer Energie­dichte: eher für orts­feste Anlagen geeignet. Verschiedene Variationen mitten in der For­schung. Entwick­lungs­richtung noch unklar.
  • Silizium-Akkus besitzen zehnfache Ladekapazität heutiger Lithium-Ionen-Akkus.
Variante Akku auf Salz-Basis :


interner LINK:
externe LINKS:





Exkurs handliche Speichermedien:
Vom Auto­telefon zum Handy: Es war seiner­zeit nicht vorstell­bar, dass sich die Größe von Mobil­telefonen inner­halb eines relativ kurzen Zeit­raums extrem reduziert.

Vom Li-Ion-Akku zur Microbatterie: Ob eine ähnliche Ent­wicklung auch bei Akkumu­latoren mög­lich ist, wird die Zukunft zeigen.

Eine Zukunfts­vision ist die Entwick­lung kleiner, extrem leistungs­fähiger Speicher­medien, etwa in der Größe einer Akten­tasche.
  • Aufladung erfolgt in der Regel im Haus­halt
  • Alternativ: Tankstellen halten aufge­ladene Akkus bereit
  • Alternativ: Dienst­leister liefern bereits aufge­ladene Akkus
  • Einsatz als (zusätzliche) Auto­batterie im Elektro­auto
  • Einsatz im Haushalt um den Spitzen­verbrauch (z.B. abends) abzu­federn.
  • Einsatz als Unter­stützung von PV-Anlagen auch für Heiz­zwecke
    • um Kosten bei zeit­lich gestaffelten Strom­tarifen zu sparen
    • wenn die PV-Anlage zu geringe Leis­tung bringt
    • um von einer fossilen Energie­quelle (z.B. Gas­therme) zu elekrischer Heizung zu wechseln
Ein entscheidender Faktor ist die Möglich­keit, fossile Raum­heizungen auf elek­trischen Strom umzu­stellen. Die Ablöse von Gas­thermen in Gründer­zeit­vierteln gelingt damit auch bei unter­schiedlich struk­turierten Besitz­verhältnissen.

Umwelt­freundliche Energie­gewinnung

Es sollte eine welt­weit aner­kannte Liste der umwelt­freund­lichen Ener­gien er­stellt werden. Atom­kraft gehört - auch wenn die EU-Kommis­sion anderer Mei­nung ist - nicht dazu.

Alternative Energie­gewinnungs­methoden wären vor­rangig zu fördern.


Die private Strom­erzeugung mittels Solar­paneelen wird gehemmt durch zu niedrige Ein­speisungs­preise. Den Energie­versorgern wären Mindest­preise vorzu­chreiben.

Zudem wäre eine Effizienz­verbesserung von PV-An­lagen durch For­schungs­förderung not­wendig.



Ein gänzlich neuer Ansatz für For­schung & Entwick­lung: Neues Mate­rial für PV-Anlagen Es soll so wider­stands­fähig sein, dass es für den Strassen­belag ver­wendet werden kann. Damit könnten Unmengen an Elektri­zität erzeugt und die Rück­strahlung von Beton/As­phalt in die Atmos­phäre ge­bremst werden.

Neue Wege der Energie­gewinnung sollen auf ihre Praxis­tauglich­keit geprüft werden: Z.B.Piezo­elek­trische Bewegungs­energie

Ein neuer Schwer­punkt wird vor allem die Energie­gewinnung aus den Ozeanen sein.


Relativ rasch realisier­bar ist der Bau von vielen kleinen Bio­gas­anlagen, deren Produk­tion in das Erdgas­netz einge­speist wird. Auch die Errichtung von Biogas­anlagen direkt beim Groß­ver­braucher ist denk­bar und lässt sich unbüro­kratischer rea­lisie­ren.
Biomasse in Österreich:

Weitere technische Lösun­gen für die Nutzung von Bio­gas:
Kombination von Biogas­anlagen und Power-to-Gas-Techno­logie:
CO2 in Treib­stoffe und in andere in nütz­liche Produkte ver­wandeln:

Schon jetzt muss an H3 (Kern­fusion) ge­forscht werden. Dies ist eine lang­fristig wirksame Investi­tion. Den großen Durchbruch wird die Kern­fusion erst dann erleben, wenn Wasser­stoff aus dem Bereich Sa­turn gewonnen wer­den kann. Das wird aller­dings eine Zeit dauern - das Wissen muss aber schon jetzt er­worben werden.

Optimierung Energieeinsatz

  • Energieeffizienz: Steigerung der Effizienz im Ver­brauch und in der Erzeu­gung bringen die wenigsten Einschrän­kungen in Bezug auf die Er­haltung des bisher erreichten Wohl­standes.
  • Einsparungs­potenziale: Es gilt auch unbe­achtet geblie­bene Energie­fresser aus­findig zu machen und ent­spre­chende Ein­sparungen zu planen.
  • Erneuerbare Energie: Das Gegen­mittel für den Ersatz fossiler Ener­gie
  • Neue Energie­speicher­techniken: Insbesondere Alternativen zu Li-Ion-Technologie

Ökologie & Ökonomie

Schon der Club of Rome hat sich 1972 mit der Studie „Die Grenzen des Wachs­tums“ grund­legend geirrt. Es wurde das baldige Ver­siegen der Rohstoff­vorräte (speziell Erdöl) voraus­gesagt ohne zu be­denken, dass einfach die Akzep­tanz von bis dahin als zu teuer geltender Förder­methoden (Tief­see­bohrungen, Fracking...) das hoch­wissenschaft­lich präsen­tierte Modell unter­laufen würde.

Ähnlich ist es heute mit der globalen Wirk­samkeit von Maß­nahmen gegen den fort­schrei­tenden Klima­wandel.

UN-Klimakonferenz (COP): Fast alle Staaten der Erde haben sich ver­pflich­tet den menschen­gemachten Klima­wandel deutlich unter 2 Grad Celsius, idealerweise möglichst auf 1,5 Grad Celsius über vor­industriel­lem Niveau zu be­grenzen.

Konkrete Etappen­ziele haben sich bloß die 27 Mitglied­sstaaten der Euro­päischen Union im Jahr 2021 (European Green Deal) gesetzt. Obwohl konkrete Straf­zahlungen für Teil­bereiche vorge­sehen sind, scheint aus heu­tiger Sicht das Ver­fehlen der Klima­ziele vorpro­grammiert zu sein.


Globaler Zusammenhang

Die stetige Zunahme der Erdbe­völkerung bringt es mit sich, dass Ressour­cen (besonders wichtig: Energie­ressourcen) immer stärker nachge­fragt werden.

In den Industrie­staaten befeuern zusätz­lich Werbung und Geld­gier den Ressourcen­ver­brauch.

In ärmeren Ländern ist der Nach­hol­bedarf Treiber des Energie- und Ressorcen­verbrauchs.

Wirksamkeit von Sparmaß­nahmen

Die in allen vorigen Kapiteln beschrie­benen Maßnahmen sind nur sehr bedingt wirksam, sie zielen bloß auf die Begrenzung der zu erwar­tenden hohen Straf­zahlungen.

Werden Ressourcen (z.B. Ener­gie) an einem Ende (z.B. bei den hochent­wickelten Industrie­staaten) einge­spart, steigt der Ver­brauch am anderen Ende (bei den Entwick­lungs- und Schwellen­ländern) umso mehr. Dadurch, dass Ein­sparungen in den Industrie­ländern die Nachfrage senken, sinkt auch der Energiepreis. Für den globalen Süden wird Ener­gie leist­barer. Dieser Vor­gang hat inzwischen schon einen eige­nen Namen: „Rush to Burn“. Durch den „Energiehunger“ dieser Länder steigt der Preis bald wieder.

Die EU plant mit 79 Staaten Afrikas, der Kari­bik und der Pazifik­region (AKP) ein „rechtlich bindendes, umfassendes, faires, ehr­geiziges, dauer­haftes und dyna­misches“ Ab­kommen zu schließen. Das klingt ange­sichts der vielen positiv besetz­ten Adjek­tive gut, ist aber bloß eine wohl­klingende, aber vage Absichts­erklärung. Die wirk­lich großen Klima­sünder sind bei diesen 79 gar nicht dabei. Noch schlimmer: Bisher geht es nur um Zahlungen der Industrie­länder an die Ent­wicklungs­länder (über die Höhe wird ohne Einigungs­perspektive) bei jeder Klima­konferenz aufs Neue gestritten. Verbind­liche Maß­nahmen sind in weiter Ferne.

Konträrer Ansatz - Steuerung von der Angebots­seite

Um die Nutzung der fossilen Energie wirklich zu begren­zen, muss ein ganz anderer Weg ge­funden werden:
Die Energiegewinnung muss eingeschränkt werden.
Die Erdöl­konzerne haben es geschafft: Konse­quentes Lobby­ing hat den gewünsch­ten Effekt gebracht. Beispiels­weise die Mär vom „Footprint“ war gerade­zu genial.

Die Bewohner der (zugegebenermaßen reichen) Industrieländer fühlen sich schuldig an der sich anbahnen­den Klima­katastrophe und sind bereit zu zahlen.

Und sie zahlen tatsäch­lich: Für stei­gende Energie­preise, für einschnei­dende Maß­nahmen. Sie zahlen mit Geld. Sie zahlen mit Inkauf­nahme von Einschrän­kungen.

Sie fühlen sich immer noch (allein-)schuldig. Sie sind auch bereit, an die vom Klima­wandel schwer betrof­fenen Ent­wicklungs­länder Entschädi­gungen zu leisten.
Notwendig ist daher ein konträrer Ansatz


Also: Schließung von Berg­werken, Still­legung von Erdöl- Erdgas­quellen.
Die Heraus­forderung: Internatio­nale Eini­gung über einen Stufen­plan hinsichtlich zulässiger Energie­produktion und Energie­verteilung.

Eine Utopie: Die nächste UN-Klima­konferenz beschließt eine (klug in der Höhe abge­stimmte) Besteu­erung der Erdöl- und Erdgas­förderung und des Kohle­ab­baus an der Quelle.
WICHTIG: Steuer­pflichtig wären die Produ­zenten(länder) und Konzerne. Zu begüns­tigen wären die Länder, die unver­schuldet durch den Klima­wandel benach­teiligt sind, also z.B. Entwicklungs­länder deren Ufer­bereiche vom stei­genden Meeres­spiegel be­trof­fen sind.

Wirkung nachfrage­seitiger Steue­rung:
  • Die Wirksamkeit der Steuerung des (fossilen) Energie­verbrauchs ist vom guten Willen einer unüber­schaubaren Menge an Playern abhängig: Den Gesetzgebern in fast 200 Staaten der Welt, der Akzeptanz der Regelungen durch Betriebe und Konsu­menten in allen diesen Ländern.
  • Wird in den COP-Staaten beispiels­weise der Erdgas­verbrauch zurück­gefahren, wird der Preis für Erd­gas am rest­lichen Welt­markt fallen. Davon profi­tieren die Länder, die bei COP nicht dabei sind. Es kann z.B. Indien billiges Gas aus Russ­land beziehen. Die logis­tischen Pro­bleme (Aufbau von Trans­portkapa­zitäten) sind mittel­fristig lösbar.
  • In Summe werden die Selbst­beschrän­kungen der spar­willigen Staaten den anderen auf Dauer Vor­teile bringen.
  • Es sind viel­schichtigen Pro­bleme zu beden­ken: Die Dekar­bonisierung des Individual­verkehrs (Ausbau ÖV, Elektro­mobilität, Zulassungs­verbot für Ver­brenner) bewirkt Exporte von (alten) Ver­brenner-Kraftfahr­zeugen in Entwicklungs­länder, die dort mit güns­tigeren Treib­stoffen betrie­ben werden.
    Es ist zu unter­suchen, ob bzw. wie sich das güns­tige Ange­bot auf bestimmte Öl­förder­methoden (z.B. Fracking, bestimmte Off­shore-Bohrungen) auswirkt.
    Welche Strategien sind von der OPEC zu erwarten?
  • Trotz aller Spar­bemühun­gen wird welt­weit an der Explo­ration neuer Öl- und Erdgas­vorkommen gear­beitet. Ohne Mitwir­kung der Energie­produzenten wird der Kli­mawandel nicht wirk­lich aufzu­halten sein.
Wirkung angebots­seitiger Steue­rung:

Die Vorteile
  1. Fossile Energie, die nicht geför­dert wird, kann nicht zu Emis­sionen bei­tragen.
  2. Es gibt eine begrenzte Anzahl von Playern (Staaten, Konzerne): Leichtere Kontrollier­barkeit (Export­statistik, Prüfung der Aktivi­täten vor Ort).
  3. Die fossile Rest­energie (Stufen­plan) wird allgemein teuer, der Umstieg auf andere (erneuer­bare) Energie­formen wird dadurch auto­matisiert.
  4. Mit den Zahlungen der Konzerne und der Produ­zenten­länder für die Inverkehr­bringung von Kohle, Öl und Gas wird ein globaler Fonds zur Finan­zierung der Folge­schäden des Klima­wandels gespeist (Globaler Folge­schäden­fonds).
  5. Damit werden die wirklichen Verur­sacher und Gewinner in die Verant­wortung gezogen.
  6. Auf den ohnehin wirkungs­losen Emissions­handel kann verzich­tet werden.
  7. Anstelle des Emissions­handels treten Direkt­investitionen (finanziert aus dem globalen Folge­schäden­fonds) in Entwick­lungs- und Schwellen­ländern.
  8. Die Leistungen des Folge­schäden­fonds erfolgen nur in Form von streng kontrollierten Direkt­investi­tionen - keine Barzu­wendungen wegen Ver­sickerungs­gefahr im Korrup­tions­sumpf .
  9. Es führt kein Weg daran vorbei, ergänzend zu den verbrauchs­seitigen Selbst­beschrän­kungen auch das Ange­bot an fossiler Ener­gie (ähnlich bei Roh­stoffen) massiv einzu­schränken. Im Ideal­fall wird die Energie­produktion in dem Maß redu­ziert, in dem Sparmaß­nahmen wirk­sam werden.
Die Nachteile
  1. Voraussetzung: Eine Besteu­erung wird all­gemein akzep­tiert oder juris­tisch durch­gesetzt.
  2. Alle bisherigen Verhandlungs­ergebnisse (COP) wären obso­let.
  3. Die Energie­lieferanten (Staaten/Konzerne) werden zumindest eine Abgel­tung der Ein­nahmen­ausfälle erwar­ten. Manche, (gerade die wich­tigen Player wie Russ­land, China...) werden gar nicht auf die Nutzung der Rohstoff­ressour­cen und der fossilen Energie verzich­ten wollen.
  4. Eine voll­ständige Abgel­tung aller (künftigen) Einnamen­ausfälle wird wohl nicht finan­zierbar sein.
  5. Eine zusätzliche Stützung der Entwicklungs­länder (wird derzeit schon verhan­delt/gefor­dert) ist trotz­dem not­wendig.
  6. Die Preise für Rest­energie können weltweit die Infla­tion anheizen, wenn der Stufen­plan (Freigabe von Ener­gie­lieferungen) nicht klug abge­stimmt ist.
  7. Länder, die sich nicht betei­ligen wollen (wie Russ­land und China), müssten sanktio­niert werden. Sank­tionen bewirken zweifels­ohne schwere Kolla­teral­schäden.
Warum sind die produktions­seiti­gen Maß­nahmen genau so wichtig wie die ange­bots­seitigen Maß­nahmen?
Generell gilt aber:
  • Energie und Roh­stoffe finden sich über­propor­tional in auto­kratisch regier­ten Ländern - eine Mitwir­kung - bei Maß­nahmen welcher Art auch immer - ist kaum zu er­warten.
  • Es ist zu be­fürchten, dass sich Klima­leugner­länder in eine eigene Liga zurück­ziehen.
  • Diese Länder würden durch Sonder­steuern CO2-Beprei­sung oder Import­verbote in Industrie­ländern nur profi­tieren. In den COP-Staaten würden die Preise für Ener­gie oder sel­tene Erden mar­kant an­steigen, während die Verwei­gerer günstige Preise lukrie­ren könnten.
  • Trotz rigoroser Spar­maßnahmen in den Industrie­ländern werden weitere Er­schließungen von fossilen Energie­trägern geplant. Ziel muss es sein, die För­derung aller fossilen Ener­gie zu verhin­dern. Eine Möglich­keit: Eine ganz neue beispiel­lose interna­tionale Besteu­erung der Inver­kehrbrin­gung von Kohle, Öl und Gas zwecks Speisung eines glo­balen Fonds zur Finan­zierung der Folge­schäden des Klima­wandels. Damit würden die wirk­lichen Verur­sacher in die Verant­wortung gezogen. Die Höhe der Besteu­erung soll fossile Ener­gie jedenfalls teurer machen, als erneuer­bare Energie. Ein Schritt zu der oben erwähn­ten Utopie.
  • Durch eine Produzenten­besteuerung wären beispiels­weise die OPEC-Länder daran interessiert, die Erdöl- bzw. Erdgas­produktion zurückzufahren und mehr Wasser­stoff zu produ­zieren. Off-Shore-Projekte z.B. an der afri­kani­schen Küste wären unren­tabel - Gewinne könnten auch hier durch Nutzung der Sonnen­energie lukriert werden.

Konservativer Ansatz - Steue­rung von der Nachfrage­seite

Es zeigt sich, dass nachfrage­seitige Steuerungs­maßnahmen nicht wirk­lich wirk­sam sind. Durchaus löbliche Absichts­erklä­rungen werden nur zöger­lich umge­setzt.

Vor allem versuchen sowohl Produ­zenten als auch Konsu­menten Zeit zu gewinnen und ver­kennen die Dynamik der Wirtschafts­entwicklung.

Die Heraus­forderung liegt beim Bevöl­kerungs­wachstum und beim angestrebten Wirt­schafts­wachstum (2% Wachs­tum um Voll­beschäftigung zu erhal­ten).

Siehe dazu:

Selbstbeschränkung funktio­niert einfach nicht, so lange alle nur bestrebt sind, für sich ein besonders großes Stück vom Kuchen zu sichern.

Wir sehen jetzt erstmals Effekte im Bereich der Industrie, die erstmals wirklich ent­scheidende Ein­sparungen bei fossiler Energie umzu­setzen bereit ist. Angesichts der Gefahr gänzlich von der Gas­versor­gung abge­schnitten zu werden, nimmt man erst­mals auch nicht ren­tierliche Investi­tionen vor.

Bei allen vom russischen Gas nicht abhän­gigen Betrieben ist der Verzicht auf fossile Ener­gie zweit­rangig. Dazu kommen noch
  • rechtliche Hinder­nisse (z.B. Gast­hermen in Gründer­zeit­vierteln)
  • Bequemlichkeit (zB. Indivdual­verkehr)

Beispiel: Rechtliche Hinder­nisse

Wenn Haus­besitzer nicht ident mit Energie­konsumenten sind, wie z.B. in Gründer­zeitbauten, lässt sich ein Umbau der Heizung nur sehr sehr schwer rea­lisieren. Mehr dazu:
Eine Teil­lösung: „Mietpreis­bremse“ für Heizungs­umbau, wenn sie auch auf Wärme­dämmung ausge­legt ist. Notwen­dig ist sie alle­mal.
So funktioniert die „Mietpreis­bremse“:

Beispiel: Bequemlichkeit (Indivdual­verkehr)

Der Verkehr ist ein wirklich großer Emmi­tent von Treib­haus­gasen. Die bisher gesetzten und auch die künftig geplan­ten Maß­nahmen sind mehr als dürftig.

Beim privat genutzten Pkw spielt die Bequemn­lichn­keit eine große Rolle
Die Besteuerung von Benzin und Diesel bringt ledig­lich einen rech­nerischen Vorteil bei der Klima­bilanz, die für Straf­zahlungen herange­zogen wird. Haben früher Urlauber, die zwischen Italien und Öster­reich unter­wegs waren, in Öster­reich billigen Sprit getankt, so ändert sich das, wenn Treib­stoffe in Öster­reich teurer sind. Da die Verkehrs­emissonen an der verkauften Sprit­menge abge­lesen werden, wirkt eine Vermin­derung des Treibstoff­absatzes direkt auf die Höhe der Straf­zahlungen. Eine Erhö­hung der Mineralöl­steuer hätte den gleichen Effekt.

Man darf nicht hoffen, dass mit einer Ver­teuerung von Benzin und Diesel ein signifi­kanter Wechsel zur Elektro­mobilität erfolgt. Kfz-Besitz ist für viele immer noch ein Status­symbol.

Für andere Bevöl­kerungs­kreise sind Lade­möglichkeiten und Reich­weite der Fahr­zeuge entschei­dende Faktoren, nicht der Benzin­preis.

Selbst ein Ende der Pkw-Zulassun­gen von fossil betrie­benen Fahrzeug­typen ändert nicht allzu viel an der glo­balen Klima­bilanz. Es wird eine Konjunk­tur der Reparatur­betriebe und einen Export von Alt­wägen nach Afrika und Süd­amerika geben.

Das Hauptproblem liegt darin, dass beim priva­ten Personen­verkehr die Ein­sparungen bei einer großen Anzahl von Verkehrsteil­nehmern greifen müssen. Es erfordert daher ein Maß­nahmenbündel:
  • Forcierung Home-Office um Berufs­verkehr einzu­dämmen.
  • Räumlich und zeitlich begrenzte Fahr­verbote in Bereichen mit guter Versorgungs­dichte öffentlicher Verkehrs­mittel.
  • Autofreier Tag, wie in den 70ern.
  • Drastische Geschwindig­keits­begren­zungen.
  • Ausbezahlung von Klimaboni nur in Form von Öffi-Gut­scheinen. Keinesfalls steuer­liche Absetzbar­keit.
  • Öffi-Gutscheine werden auch an Klima­ticket-Inhaber aus­gegeben. Die Weitergabe in der Verwandt­schaft und im Bekannten­kreis fördert zusätz­lich den Um­stieg zum ÖV. Die Gutscheine sollen auch für Auslands­urlaube verwen­det werden können (Karten­kauf bei ÖBB)
  • Förderung auto­freier Haus­halte (mindestens 3 Jahre): Ausflugs­gut­scheine, Sportgut­scheine, Kultur­gut­scheine - betrieb­liche Teil­finanzierung .
  • Alternativ­angebote für Nicht-Auto­besitzer: Prob­lemlose Inanspruch­nahme von Mietwägen (Details siehe nächster Punkt).
Es erfordert insge­samt eine Reduk­tion der privat betriebe­nen Pkw und vor allem wirk­same Alter­nativ­angebote.
Stich­wort: „Bequem leben ohne Auto“



Beispiel: Forschungsoffensive Photovoltaik

Es ist unabding­bar Techno­logie­alternativen zu finden. Das können andere erneuer­bare Energie­quellen sein oder auch neue Methoden der Energie­gewinnung /-speiche­rung.

Mit Dünnschicht-Solar­modulen könnte beispiels­weise die Vorherr­schaft Chinas bei Photo­voltaik ge­brochen und die Handlungs­fähigkeit zu­rückge­wonnen werden. Solarpanele könnten ent­sprechend dem Bedarf er­zeugt und gleich­zeitig die Rohstoff­abhängig­keit redu­ziert werden.

Andere Beispiele:

Sinn­volle Alternativen
  • Steige­rung der Effi­zienz bei der Her­stellung von E-Fuels
  • För­derung Leih­wagen auf Elektro­basis Es könnte damit gene­rell die Anzahl der pri­vaten Kfz redu­ziert werden. Damit ergibt sich eine wirk­lich signifi­kante Schonung mannig­faltiger Ressourcen.
  • Entwicklung kleiner leistungs­fähiger Akku­mulatoren (Größe einer Akten­tasche), die zu Hause aufge­laden werden und sowohl im Fahr­zeug einge­setzt, als auch in Spitzen­zeiten im Haus­halt ver­wendet werden können.

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