Besiedlung des Mars und anderer Himmelskörper
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Science-fiction

Besiedlung des Mars

░ Marsexpeditionen

Schon in diesem Jahrhundert werden bemannte Mars­missionen gestartet werden und Astro­nauten für einige Jahre auf dem roten Planeten verbleiben. Auch Mars­missionen ohne Rückkehr zur Erde werden durchgeführt.

Zum Teil werden strahlen­geschützte Habi­tate errichtet, zum Teil werden natür­liche Höhlen für die ersten Forscher einge­richtet.

Die Versorgung mit Wasser, Luft und Lebensmitteln wird anfäng­lich ein großes Problem sein.

Aufblasbare Glashäuser werden Pflanzen und Klein­tiere (z.B. Hühner) beher­bergen.

In einer nächsten Etappe werden Habitate errichtet, in deren Dächern Aquarien eingebaut sind. In den Aquarien wachsen Blau­algen und produ­zieren Sauerstoff für die Astro­nauten. Die Aquarien dienen weiters der Fisch­zucht.

Besonders wichtig ist, dass die Aqua­rien als Strahlen­schutz genutzt werden.

Langfristig wird mittels Gen­technologie die Un­empfind­lichkeit des Menschen gegenüber Strah­lung nach und nach ge­stärkt.

Gentechnologie wird auch einge­setzt, um die Menschen gegen Muskel- und Knochen­abbau zu schützen. Der Abbau­prozess wird bei Gene­rationen, die später zum Mars reisen stark ver­langsamt ab­laufen. Auch wird es mit weniger Training­seinheiten möglich sein, den Körper für eine Rückkehr zur Erde fit zu machen.

░ Versorgung der ersten Men­schen am Mars

Schon in den 30er-Jahren werden mehre­re (mindes­tens zwei) inter­nationale Raum­statio­nen abwech­selnd im Orbit des Mars und der Erde ge­parkt sein.

Der Standort­wechsel erfolgt immer dann, wenn Erde und Mars nahe beieinan­der sind. Verein­facht gesagt: auf der gleichen Seite der Sonne.


Bei jedem Standort­wechsel zwischen den Plane­ten wird eine große Menge Mate­rial (Nachschub in die eine Rich­tung, Funde, Forschungs­ergeb­nisse, Erze in die andere Rich­tung trans­portiert. Auch der Mann­schafts­aus­tausch erfolgt in diesen schmalen Zeit­fenstern.

In den sehr langen Zeiten, in denen die beiden Pla­neten weit von­einan­der ent­fernt sind, gibt es einen Shuttle-Dienst zwischen Raum­station1 und Mars bzw. zwischen Raum­station2 und Erde.

Die Raum­stationen im Mars­orbit sind einerseits Rück­zugs­ort für Astro­nauten mit Pro­blemen, anderer­seits wird mittels Trans­port­modulen Ladung vom Mars auf die Raum­station ver­frachtet und umge­kehrt.






Genauso wird auf der ISS im Erd-Orbit ver­fahren: Auch hier werden Materia­lien zur Erde ver­bracht und Nach­schub für die nächste Mission einge­laden. Knapp vor dem Wechsel in den Mars­orbit wird die Crew ge­tauscht und allenfalls zusätzliche Passa­giere zur Raum­station ge­bracht.




░ Meilenstein: Energielösung

Im 22. Jahrhundert wird eine um­wälzende Energie­lösung eine entschei­dende Wende in der Besied­lung fremder Himmels­körper bringen.

Mit der Errichtung einer der­artigen Anlage auf dem Mars, kann mit dem Aufbau eines elektro­magne­tischen Schutz­schildes um den roten Pla­neten be­gonnen werden. Nach einigen Jahr­zehnten wird ein Strahlen­schutz wie auf der Erde mög­lich sein.

Nun können auch echte Besied­lungs­maß­nahmen beginnen. Die Raum­fahrt­technolo­gie wird zu diesem Zeit­punkt bereits soweit fort­geschritten sein, dass größere Raum­schiffe mit einigen hun­dert Passa­gieren zum Mars ge­bracht werden können.

Die Energie aus den Kraft­werken wird es auch ermöglichen, unter der Mars­oberfläche vor­handene Eis­vorkommen anzubohren, zu ver­flüssigen und ober­flächliche Seen anzulegen.

In diesen Seen werden Al­gen ge­pflanzt und Fische (Laich) ausge­setzt und dienen der Nahrungs­versorgung.

Die zugewanderte Mars­bevölkerung wird in der Eisen­industrie be­schäftigt sein, wobei die schwere Arbeit von Robo­tern durchge­führt werden wird.

Raumschiffe, die Versorgungs­güter und/oder Menschen, Pflan­zen, Tiere zum Mars ge­bracht haben, werden Eisen(erz) zurück zur Erde trans­portieren.

Die Plan­barkeit der Be­siedlung wird durch die Eigen­dynamik der Evo­lution stark beein­flusst: Es werden sich neue, auf der Erde bisher un­bekannte Lebewesen entwickeln. Dies wird von Bakterien bis zu Raub­fischen reichen. Damit steht die Nahrungs­versorgung und die Gesund­heit der Mars­bewohner vor Problemen, die zu einigen Rück­schlägen führen werden.

░ Meilenstein: Änderung der Umlaufbahn

Die Technologie der Beeinflussung von Flug­bahnen von Asterio­iden wird schon bald sehr ausge­feilt sein. Die beiden Mars­monde werden gezielt zum Ab­sturz gebracht, um dem Planeten eine größere Masse zu ver­schaffen. Da dies nicht aus­reicht, wird nach größeren Fels­brocken, die unser Sonnen­system queren, gefahndet und wenn irgend­möglich werden diese auf Kollisions­kurs mit dem Mars gebracht.

Entscheidend wird das Er­scheinen eines wirk­lich großen Asterioi­den sein, der so abge­lenkt werden wird, dass der Mars auf eine etwas klei­nere Um­laufbahn ge­bracht werden kann. Damit liegt der Mars knapp inner­halb der habita­blen Zone.

Nachteilig ist, dass die Erde unter stärkerem gravi­tativen Einfluss des Mars liegen wird. Bemerk­bar wird dies etwa alle zwei Jahre sein, wenn Mars und Erde sich sehr nahe kommen (weil sich beide auf der glei­chen Seite der Sonne befinden). Dann wird es eine länger an­dauernde Flut geben („Marsflut“).

Es wird dann not­wendig sein, einige Küsten­abschnitte regelmäßig zu eva­kuieren oder in den Über­schwemmungs­gebieten Häuser als Schiffe zu bauen und mit einer Anker­kette mit dem Boden zu verbinden.

Besiedlung der Venus

Verschiedentlich wird die Venus als kom­plett unbewohn­barer Himmels­körper einge­stuft.

Richtig ist jedoch, dass in den äußeren Schichten der Atmos­phäre sehr wohl erdähn­liches Leben mög­lich ist.

Es ist denkbar, noch in diesem Jahr­hundert Bak­terien oder spe­zielle Algen­arten in den Orbit der Venus zu bringen.
Schwefelbakterien
Lateinisch: Sulfurikanten
Nahrung: H2S, S0, S2O32–, SO32
Größtes Schwefelbakterium: 3/4 mm
Nach Aufnahme von H2S stoßen sie Sul­fat oder Schwefel­säure aus
Atmung: CO2

schwefelab­hängige Archae­bakterien [Thermo­proteales] Schwefeloxi­dierende Bak­terien oder Sulfuri­kanten sind auto­trophe Bak­terien, die Schwefel­wasserstoff (H2S) und andere redu­zierte Schwefel­verbindungen, wie zum Beispiel Thio­sulfat (S2O32-), zu elemen­tarem Schwe­fel (S) oder Sul­fat oxi­dieren. Die meisten können auch elemen­taren Schwe­fel zu Sul­fat oxi­dieren. Die nicht-photo­trophen („farb­losen") Schwefel­oxidieren­den Bak­terien bilden einen Stoffwechsel­typ, keine phylo­genetische Ein­heit. Viele Gruppen sind deshalb nicht verwandt und in sehr verschie­denen Taxa zu finden.
Schwefeloxidierende Bak­terien werden manch­mal auch als Schwefel­bakterien bezeich­net, diese Bezeich­nung ist jedoch mehr­deutig, sie wird auf verschie­dene Stoff­wechsel­typen von Bak­terien ange­wendet.
Zwei physio­logische Gruppen von Schwefel­oxidieren­den Bak­terien werden unter­schieden:
Nicht-photo­trophe schwefel­oxidie­rende Bak­terien. Diese Bak­terien decken ihren Energie­bedarf durch die exer­gone Schwefel­oxidation. Zu dieser Gruppe gehören zum Bei­spiel Acid­ithio­bacillus thiooxi­dans (ein­zellig, aerob, acido­phil), Beggia­toa (mehr­zellig, fädig, aerob, nicht acido­phil), viele endoli­thisch lebende Bak­terien und auch die 1999 entdeckte Thiomar­garita namibien­sis, die „Schwefel­perle von Nami­bia", das mit einem Durch­messer von bis zu einem drei­viertel Milli­meter größte Bak­terium, das bereits mit bloßem Auge sicht­bar ist.
Photoautotrophe schwefeloxi­dierende Bak­terien. Diese Bak­terien besitzen Bacterio­chlorophyll und nutzen Schwefel­wasser­stoff (H2S) oder andere redu­zierte Schwefel­verbin­dungen als Elek­tronen­quelle (Reduk­tans) für eine anoxy­gene Photo­synthese. Zu dieser Gruppe gehören die obli­gat anae­roben „Grünen Schwefel­bakterien" (zum Beispiel die Gattung Chloro­bium) und die eben­falls obli­gat anae­roben „Schwefel­purpur­bakterien" (zum Beispiel die Gattung Chroma­tium).

Chemoautotrophie
Chemoauto­trophie ist die Nutzung von che­mischer Ener­gie für die Nut­zung von CO2 zum Aufbau von Bio­masse. Chemo­autotrophie kommt bei Bak­terien und Archaeen vor. Beispiele sind u. a. Schwefel­bak­terien, nitri­fizie­rende Bak­terien und einige Methan­bildner. Die Reduktions­mittel für die CO2-Fixie­rung können solche Organis­men aus anor­ganischen Stof­fen ge­winnen. Deshalb bezeich­net man sie als litho­troph („sich von Steinen ernäh­rend“) oder in Kombi­nation mit ihrer Chemo­auto­trophie als „chemo­lithoauto­troph“.


Damit könnte ein Klima­wandel - entgegen­ge­setzt dem, den wir derzeit auf der Erde erleben - einge­leitet werden.

Bis die Venus besiedel­bar sein wird, dauert es aber zu­mindest einige tau­send Jahre. Die Gewinnung von Roh­stoffen wird schon weit früher mög­lich sein.

Besiedlung von Monden des Jupiter/des Saturn

Einige Monde der äußeren Pla­neten haben durchaus Poten­tial, besiedelt zu werden. Aller­dings erst dann, wenn eine fast uner­schöpfliche Energie­quelle zur Ver­fügung steht.

Es wird schon bald intensiv an der Nutzung der Kern­fusion geforscht werden. Die H3-Reserven im Bereich des Jupi­ter werden aller­dings erst in einigen Jahr­zehnten genutzt werden können. An eine Besiedlung eines Saturn­mondes (Titan?) kann erst in mehr als hun­dert Jahren ge­dacht werden.

Mit dieser Energie können auch Eis­flächen ge­schmolzen und die Tempera­tur an einem Teil der Mond­oberfläche angehoben werden.

Auch die gen­technische Verän­derung des Menschen wird eine ent­scheidende Rolle spielen: Der Mensch wird nach einigen Genera­tionen auch bei Tem­pera­turen nahe 0 Grad Celsius leben können. Sonnen­ferne Himmels­körper werden daher nur zum Teil be­siedelt werden.

Die Besiedlung wird um einiges schwie­riger und auf­wändiger sein, als die des Mars. Zum Teil wegen der deutlich größeren Ent­fernung von der Erde und auch wegen der Kälte.

Terraforming

Über Terraforming wird im Zusammen­hang mit der Erfor­schung des Mars inten­siv nach­gedacht werden. Die Forschungsergebnisse werden zur Erkenntnis führen, dass es wesentlich ein­facher, billiger und zweck­mäßiger ist, die Erde so zu e­rhalten, wie sie ist.

Terraforming-Techno­logien werden dann vor allem zur Rettung der Erde als Lebens­raum ange­wendet werden.

Besiedlung von Planeten anderer Sonnen­systeme

Eine Besiedlung von „Exoplaneten“ wie oben für den Mars beschrieben, ist nicht durch­führbar.
Siehe:

Eine sehr utopische und eher unwahr­scheinliche Aus­breitung des Menschen - über die Grenzen unseres Sonnen­systems hinaus - ist hier be­schrieben:


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