Aktualität: erstellt im April 2020
Gedanken zur Sanierung einer Fluglinie in Zeiten der Epidemie
Austrian Airlines fordern Hilfe
Es steht die Forderung im Raum, dass der österreichische Staat
die Austrian mit einem millionenschweren Rettungspaket
stützen soll.
Dazu gibt es zwei Argumente
Es handelt sich um die nationale Luftlinie Österreichs
Die Arbeitsplätze müssen gesichert werden
Das erste Argument zählt nicht, weil Austrian die
Tochter einer deutschen Luftlinie ist und kein österreichisches
Unternehmen.
Das zweite Argument steht auf tönernen Füssen.
Alle Zusagen, den österreichischen Standort zu sichern und/oder
eine bestimmte Zahl von Arbeitsplätzen zu gewährleisten,
sind von zahlreichen Unwägbarkeiten abhängig.
.
Jedenfalls ist die Unternehmensführung verpflichtet,
ausschließlich zum Vorteil des Unternehmens zu agieren.
Wenn nun in Zeiten der Coronakrise weltweit der Flugbetrieb
zusammenbricht, kann nicht erwartet werden, dass gerade diese eine
Fluglinie den Crash überleben wird.
Weitere Finanzhilfen werden gefordert - letztendlich droht
der Austrian das Schicksal von Germanwings.
Ein wichtiges Gegenargument:
Wegen des Klimawandels soll die Bahn gefördert werden,
keinesfalls aber der Flugverkehr
Machen österreichische Hilfszahlungen Sinn?
Vor Hilfszahlungen an Fluglinien muss dringend
abgeraten werden.
Das hat schon bei der Hypo Alpe Adria Millionen gekostet
und würde in diesem Fall mit dem Verlust der Stützungszahlungen
enden. Man muss auch davon ausgehen, dass sich der Bedarf wiederholen wird,
also im nächsten oder übernächsten Jahr eine weitere
Zahlung eingefordert wird.
Letztlich ist mit dem Verlust der Arbeitsplätze
sowieso zu rechnen.
Welche Alternativen gibt es?
Die Varianten:
Der Austrian anstelle von Hilfszahlungen sichere Geschäfte anbieten
Eine staatliche österreichische Fluglinie mit einigen wenigen
billigen Fluggeräten gründen
In beiden Fällen ist ein solides krisenunabhängiges Geschäftsmodell,
das in den nächsten Kapiteln beschrieben wird, erforderlich.
Der Vorteil bei Variante 1 ist,
dass die bestehenden Ressourcen und die ausgefeilte Logistik
sowie der bekannte Markenname weiter genutzt werden können.
Nachteil ist, dass das Unternehmen erst auf eine rentierliche
Größe geschrumpft werden muss.
Das erfordert schwierige Verhandlungen mit der Geschäftsführung,
dem Mutterkonzern und auch der Belegschaft sowie der Gewerkschaft.
Der Vorteil bei Variante 2 ist, dass billiges Fluggerät am Markt sein wird,
dass aber Flugbegleiter, Piloten und auch Manager erst rekrutiert werden müssen.
Der Erfolg hängt vor allem davon ab, ob eine geeignete Geschäftsführung
etabliert werden kann. Damit dauert es ungleich länger
das Geschäft zu starten.
Zusammengefasst ist die Variante 1 sicherer als Variante 2.
Nur für den Fall, dass Variante 1 nicht umgesetzt werden kann,
muss über Variante 2 nachgedacht werden.
Das Geschäftsmodell
Der heimische Fremdenverkehr und die Exportwirtschaft benötigen -
auch ohne Austrian-Stützung - eine Starthilfe.
Das Geschäftsmodell basiert darauf, beide Ziele gleichzeitig
zu erreichen. Es sollen privilegierte Flugreisen von
und nach Österreich mit Austrian ermöglicht werden.
Finanzen und Legistik:
Die Republik Österreich unterstützt österreichische Reisebüros
bei der Bestellung von Charterflügen, die auch ein
Full-Service hinsichtlich Corona-Tests beinhalten.
Die Republik Österreich übernimmt die Finanzierung der Schulung von Flugbegleitern.
Die Republik Österreich stellt sicher, dass Fluggäste bei der Einreise nach Österreich
eine zweiwöchige Quarantäne einhalten müssen. Ausgenommen sind Personen mit einem
aktuellen Covid-19-Test (nur von Österreich zertifizierte Testverfahren).
Austrian beschafft die Testmaterialien und verrechnet die Tests
inklusive aller Kosten und Gewinnspanne mit den Fluggästen.
Die zu schaffenden Voraussetzungen:
Bilaterale Vereinbarungen über die Reisefreiheit mit ausgewählten,
vorwiegend coronafreien Ländern
Bestellung von Materialien (in ausreichender Menge), die für
sichere Covid-19-Schnelltests erforderlich sind
Schulung von Flugbegleitern hinsichtlich Vorsichtsmaßnahmen
und Testabwicklung
Umgestaltung der Lounges bzw. Anmietung von Hotelzimmern (Flughafenhotel)
zwecks Durchührung umfangreicher Covid-19-Schnelltests
WICHTIG:
Beschäftigungsmultiplikator für Bord- und Bodenpersonal
Mehr österreichsische Piloten können ihre Lizenz halten
Weiters ist mit Austrian eine Vereinbarung über stark reduzierte
Arbeitszeiten zu treffen.
Für Flugbegleiter ist dies etwa eine 30-Stunden/Woche mit vollem Lohnausgleich,
für Piloten sind noch geringere Arbeitszeiten vorgesehen
(Lohnausgleich für Piloten soll mit den Sozialpartnern verhandelt werden).
Diese Vereinbarung hat folgende Ziele:
Da der Flugbetrieb gegenüber Vor-Corona-Zeiten stark reduziert
sein wird, ermöglicht die Senkung der Wochenstunden
die Beschäftigung einer größeren Anzahl von Mitarbeitern.
Um die Lizenz nicht zu verlieren, ist es für Piloten essentiell,
regelmäßig zu fliegen.
Die Landerechte werden nur an Carrier vergeben, die sich an diese Vorgaben halten.
Anderen Gesellschaften werden keine slots zugewiesen.
Damit ist eine Gleichbehandlung, wie im EU-Recht gefordert, gegeben.
Die Vorteile kurz zusammengefasst
Der budgetäre Mitteleinsatz ist begrenzt
Austrian wird eine Grundauslastung während der schwierigsten
Phase ermöglicht
Neben Austrian werden österreichische Reisebüros unterstützt
Der Beschäftigungsmultiplikator kann Beispiel für andere Branchen sein
Nur wenige österreichische Piloten verlieren ihre Lizenz
Ein Blick in die
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