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Vietnam 1996
Slideshow Vietnam
November / Dezember 1996
Freitag 22. Nov. 96 23.00 Uhr
Abflug Lauda Air (öS 12.400.--) Flugzeit: 10
1/2 +1
Stunde
Ankunft nach Zwischenlandung in Bangkok
17.45 Samstag
23.Nov.
Ho Chi Minh City (HCMC oder Saigon)
Obwohl nach den Informationen im Reiseführer die Regenzeit
schon vorbei sein sollte, sind die Straßen Saigons (richtig
eigentlich
Ho Chi Minh City) naß vom nachmittäglichen
Regen. Liesa und Horst sind vor 4 Stunden aus Tokio gekommen
und warten noch immer auf die Einreise. Sie haben nämlich
im Einreiseformular kein Hotel angegeben, in dem sie zu wohnen
beabsichtigen. So kommen wir fast gleichzeitig durch die Paßkontrolle.
In Saigon haben die Taxis (asienunüblich) Taxameter, für
die Fahrt vom Flughafen in die Stadt wird aber meist 7 $ verlangt,
auch wenn weniger angezeigt wird.
Zahlungsmittel:
Die Zeit der Rucksäcke voll Papiergeld ist vorbei. Dollars
werden überall akzeptiert und auch größere Geldscheine
gibt es schon. Ebenso ist es jetzt möglich, mit Kreditkarte
zu bezahlen oder Geld zu beheben.
1 US $ wird bei Scheinen unter 50 $ mit 10.000 Dong umgerechnet,
bei größeren Stückelungen mit 11.000 Dong. Diese
Kurse gelten überall: in der Bank genauso wie beim Einkaufen.
Das von uns ausgewählte Hotel bezeichnet der Taxifahrer als
zu teuer und bringt uns in ein billigeres, wo ein Zimmer (zwei
oder drei Betten, Telefon, Kühlschrank, Fernseher, Aircondition)
45 $ kostet. Später zeigt sich, daß eine Übernachtung
in einem gleichwertigen Hotel auch schon um 10- 20 $ möglich
gewesen wären.
Unterbringung
Nur Spitzenhotels (5 Stern) sind wirklich teuer (100 -150 $).
Für den Individualreisenden können die sogenannten "Mini-Hotels"
mit Preisen zwischen10 und 30 $ durchaus empfohlen werden. Was
preislich darunter liegt, hat zumindest keine Air-Condition und
keinen Kühlschrank, ist aber meist trotzdem sauber.
Sonntag 24. Nov.
Gleich gegenüber vom Hotel gibt es eine der zahlreichen Suppenküchen.
Hier essen wir jeden Tag unsere Frühsstückssuppe um
1 $. Überhaupt scheint jeder beliebig auf dem Gehsteig seinen
Geschäften nachgehen zu können. Fahrräder und Mopedverleih,
Obst- und Gemüseverkauf sowie "Gasthäuser"
benutzen diese öffentlichen Flächen so intensiv, daß
man kaum gehen kann. Als Tourist wird man ohnehin dauernd von
Taxi- und Cyclofahrern angekeilt. Liesa und Horst sind aber eiserne
Stadtwanderer, sodaß wir noch viele Kilometer zu Fuß
zurücklegen.
Die Stadtbesichtigung beginnt mit der Hauptgeschäftsstraße
Dong Khoi, wobei man an Kathedrale, Oper, Rathaus vorbeikommt
und zum Präsidentenpalast und zur ehemaligen amerikanischen
Botschaft (die aus dem Fernsehen durch die Evakuierungsbilder
aus 1985 bekannt ist) abzweigt. Beim Markt essen wir ausgezeichnetes
und preisgünstiges Eis.
Horst, ein extremer Eisenbahnfreund, möchte die letzte
Etappe der Reise mit der Bahn machen, weswegen wir auch zum Bahnhof
pilgern. Die Fahrpläne sind aber nicht so, daß sich
Liesa überreden ließe mitzumachen.
Für das kulturelle Besichtigungsprogramm gelingt es mir (das
erste und einzige Mal im Stadtgebiet) die Benutzung eines Taxis
durchzusetzen. Zuerst geht es zurück zum Zentrum, zur farbenprächtigen
Pagode des Jadekaisers. (Phuoc Hai Tu Pagode oder Ngoc Hoang Pagode
).
Die Giac-Lam-Pagode aus dem 18.Jhdt liegt etwas außerhalb
und schließlich gehts noch nach Chou Lon (=ChinaTown) wo
der Thien-Hau-Tempel (Meeresgöttin) eine Besichtigung wert
ist. Von da aus (wieder zu Fuß) zurück zum Hotel.
Dienstleistungen
Der Europäer kann besonders günstig die billigen Arbeitskräfte
in Vietnam ausnützen. Als Mann kann man sich z.B. um1 $,
als Frau um 1,50 $ die Haare schneiden lassen. Als Geschäftsmann
kann man die billigen Löhne (Arbeitermonatslohn in einer
vietnamesischen Firma 50 $, Angestellter 100 $) zum eigenen Vorteil
nützen. Auch wenn ausländische Unternehmen oft das Doppelte
zahlen, bleibt noch genug Gewinn. Lediglich für Europäer
und einzelne Spitzenleute wird ein anständiges (eurpäisches/amerikanisches)
Salär verrechnet.
Montag 25.Nov.
Tagesausflug 290km, Taxi für den ganzen Tag: 65 $.
Einen Mietwagen mit Chauffeur vermittelt meist recht günstig
das Hotel in dem man wohnt. Läßt man sich auf der Straße
ankeilen wird man jedoch oft übers Ohr gehauen.
In
Tay Ninh (96 km nordwestlich Saigon) gibt es eine typisch
budhistische, kulturell weniger bedeutende Tempelanlage (Dien
BaTempel). Die einzelnen Objekte sind über einen Berg verstreut
und man wandert (beschwerlich ob der Hitze) ganz nach oben, wo
sich der Haupttempel befindet. Im Ort selbst gibt es noch den
superkitschigen
Cao Dai Tempel ein Zentrum der Caodaisten.
Ein Muß sind noch die
Tunnelanlagen von
CuChi
(35 km nordwestlich Saigon). Hier bekommt man einen echten
Eindruck vom Guerillakrieg der Nordvietnamesen gegen die Amerikaner.
Ein abgeschossener US- Hubschrauber steht im Dschungel herum,
auf dem Schießplatz üben die Touristen und erzeugen
eine kriegerische Geräuschkulisse. In die Tunnels, die die
Vietnamesen bis unters amerikanische Hauptquartier gegraben haben,
kann man teilweise hinuntersteigen und die Küche, das unterirdische
Lazarett und den Kommandobunker besichtigen. Für Europäer
ist es nicht ganz so leicht wie für die kleinwüchsigen
Asiaten dort überall durchzukriechen. Ein Wunder, daß
mein von der Schreibtischarbeit angeschlagenes Kreuz hier mitspielt.
Dienstag, 26.Nov.
Tagesausflug 2x70 km Taxi für den ganzen Tag: 45 $
Dieser Ausflug führt uns ins Mekongdelta nach
My Tho.
Eine eher teure Bootsfahrt (25 $ für 2 Stunden mit einem
großen und mit einem kleinen Boot) führt zum Fischmarkt
und zu einer der Inseln. Insbesondere die Fahrt auf dem winzigen
Kahn durch einen Wasserlauf auf der Insel ist richtig romantisch.
Frische Früchte werden uns angeboten und mit heimischer Musik
werden wir unterhalten. Eine richtige Fremdenverkehrspräsentation
also.
Mittwoch 27. Nov.
Flug nach
Hanoi (Morgenflug, 7.00-9.00 Uhr,220 $) Übernachtung
20 $ im Einbettzimmer, 25 $ im Zweibettzimmer.
Hanoi ist viel kleiner und übersichtlicher als Saigon. Trotzdem
wird uns die Zeit zu knapp: Die im Reiseführer erwähnten
Minibusse (die angeblich ständig fahren) zur weltberühmten
Halong-Bay gibt es nicht. Wir müssen also den Reiseplan ändern,
um hier einen Tag zu gewinnen.
Selbstverständlich ist die erste Option der Besuch des Bahnhofs.
Vielleicht kommt man doch noch zu einer Eisenbahnfahrt? Doch zu
Horsts Enttäuschung gibts nur eine Nachtfahrt und die will
Liesa nicht.
Also zur Fluglinie (Vietnam Airlines): Der Flug nach Hue am übernächsten
Tag ist schon ausgebucht. Eine Reihe von falschen und unvollständigen
Auskünften bewrkt, daß wir dann einen Flug nach Danang
buchen, wofür wir noch 15 $ aufzahlen müssen.
Die Stadtbesichtigung (einige sehr schöne Seen, z.B. der
Ho Hoan Kiem See mitten im Stadtgebiet) ergibt sich sozusagen
aus den für die Reiseplanung erforderlichen Wegen. Den Literaturtempel
(Van Mieu) besichtige ich alleine und auch in die einbeinige Pagode
(Chua Mot Cot), die eine Rekonstruktion einer Rekonstruktion darstellt
schaue nur ich hinein.
Donnerstag 28. Nov. und Freitag 29. Nov.
Fahrt nach
Ha Long,
Jetzt erkennen wir erst, wie billig hier wirklich alles ist. Wir
buchen eine zweitägige Fahrt zur Halong Bucht um 24 $!. Da
ist die Fahrt im (allerdings klapprigen) nicht mit Klimaanlage
versehenen Bus, zwei Mittagessen, ein Abendessen, ein Frühstück
und eine Übernachtung in einem (wenig komfortablen) Zweibettzimmer
schon dabei. Auch zwei vierstündige Bootsfahrten (eine am
Nachmittag, gleich nach der Ankunft und eine am nächsten
Vormittag) sind ebenfalls eingeschlossen. Das Ganze wird vom "Darling
Café" veranstaltet, das in unserem Hotel einen Aushang
hat.
Landschaftlich und überhaupt ist dieser Ausflug einer der
Höhepunkte dieser Reise
Samstag, 30. Nov.
Bei strömendem Regen - die Regenzeit hat uns offensichtlich
wieder eingeholt - Flug nach
Da Nang (Flug:13.00-14.00,110 $ +15 $) 2x Übernachtung:
34 $ im Single 40$ im Double
Eigentlich hätten wir ja einen Tag früher nach Hue fliegen
und die Strecke über den Wolkenpaß nach Da Nang per
Auto zurücklegen wollen. Jetzt gilt es aber, einen Ausflug
in die 100 km entfernte alte Kaiserstadt von hier aus zu organisieren.
Natürlich wird zuerst der Zugfahrplan gecheckt. Es gibt zwei
Züge, einen in der Früh (ob der um 5.30, 6.00 oder 6.30
abfährt war nicht zu eruieren) und einen am Nachmittag, wobei
Abfahrtszeiten gegen 13.30 bis 14.30 genannt wurden. Über
Rückfahrmöglichkeiten war hier keine Auskunft zu erhalten.
Das erfährt man offensichtlich alles nur am Abfahrtsbahnhof.
Auch stellt sich jetzt schön langsam heraus, daß das
fehlende Reservierungssystem zu kuriosen Auswüchsen führt:
Es gibt Züge, die beispielsweise von Hue nach Süden
fahren und auch in Danang stehen bleiben, für die man aber
kein Ticket für diese Teilstrecke erwerben kann.
Horst möchte unbedingt den Nachmittagszug nehmen, um endlich
ausschlafen zu können. Wenn schon Zug (mit ungewisser Rückkehr)
möchte ich doch zumindest am Morgen fahren, um wenigstens
(Fahrzeit mit dem Zug: ca 4 Stunden) noch Zeit für eine Stadtbesichtigung
bei Tageslicht zu haben. Ein weiterer Tag Da Nang (touristisch
total uninteressant) erscheint mir darüberhinaus völlig
untragbar. Ich hätte ja überhaupt in Da Nang nicht übernachten
mögen, sondern hätte in die nur
14 km entfernte China Beach ausweichen wollen. Ich beschließe,
da sich keine Einigung erzielen läßt, allein mit dem
Taxi zu fahren.
Taxitrick:
Am Flughafen raufen sich die Taxifahrer um die ankommenden Gäste.
Erstaunlich billige Preise nach Hue, Hoi An, zu den Marmorbergen
und auf die China Beach werden genannt. Fragt man genauer nach,
stellt sich heraus, daß der Preis nur für eine Strecke
gilt. Seriöserweise muß man daher vom doppelten Preis
ausgehen!
Von den Suppenküchen habe ich schon genug: Am Abend esse
ich alleine in einem Touristenlokal, das im Reiseführer genannt
ist. (Einheimisches extrem gut, europäisches Essen - z.B.
Steak - zwar billig, aber unter jeder Kritik).
Ins Hotel zurückgekehrt, höre ich, daß sich Liesa
und Horst meinen Ausflugsplänen doch angeschlossen haben.
Sonntag, 1. Dez.
Ausflug mit dem Taxi nach
Hue: 50 $, 2x 107 km
Bei anhaltend schlechtem Wetter fahren wir um 6.30 ab. Zuerst
geht es über den
Wolkenpaß Deo Hai Van (1219m
hoch), wobei der Blick von den an sich traumhaften Aussichtspunkten
durch das Schlechtwetter leidet. Besonders malerisch, der Blick
auf die Halbinsel von
Lang Co. Palmen am Strand, keine
Touristen und auch keine touristische Infrastruktur. Ein Eldorado
für Fischfreunde und Freunde von Meeresfrüchten (extrem
frisch und gleichzeitig billig) tut sich auf. Da es in dem Lokal,
in dem wir frühstücken, nichts anders gibt, muß
ich trotz meiner Aversion gegen derartiges Getier zumindest ein
wenig davon essen.
Da wir aus südlicher Richtung kommen, besuchen wir zwei der
etwas außerhalb von Hue gelegenen Königsräber
zuerst (Tu Duc Grab und Khai Dinh Grab). Beim ersten Grab begleiten
mich Liesa und Horst noch und zahlen zähneknirschend 5 $
Eintritt (Standardpreis bei fast allen Kulturdenkmälern).
Beim zweiten Grab gehen sie stattdessen im Wald spazieren. Bei
der Besichtigung von Hue trennen sich unsere Wege wieder, weil
ich mir die alte Zitadelle ansehe (derzeit wird hier viel renoviert,
was auch notwendig ist) und die beiden einen Stadtbummel durch
die verkehrsreichen Straßen vorziehen.
Mir gibt es jedenfalls mehr, auch von der Geschichte einen Eindruck
zu erhalten, beispielsweise zu erkennen, daß noch zu Beginn
des 20. Jahrhunderts pompöse Kaiserpaläste/Grabmäler
gebaut wurden. Das geschäftige Leben und den wahnwitzigen
Verkehr sehe ich auch so - z.B. auf dem Weg zu den historischen
Stätten. Liesa und Horst hingegen legen mehr Gewicht darauf,
eine gewöhnliche, durchschnittliche Stadt auf sich wirken
zu lassen. Eine Stadt zu erfahren erfordert lt Horst mehrstündiges
Gehen (allenfalls Radfahren, jedenfalls eine eigengesteuerte Fortbewegung)
einschließlich Orientierung. Nun ja - Gusto und Ohrfeigen
sind eben verschieden.
Verkehr:
In vielen asiatischen Städten ist der Verkehr so konträr
zu europäischen Verhältnissen, daß der Durchschnittseuropäer
froh und glücklich ist nicht selbst fahren zu müssen.
Dies gilt ganz besonders für Vietnam. Rad- und Mopedfahrer
kommem wie Hornissen von allen Seiten auf einen zu. Verkehrsregeln
werden bestenfalls als Empfehlung angesehen. Man fährt oft
gegen die Einbahn oder auch lange Strecken auf der linken Straßenseite.
Das kümmert hier keinen.
Wenn man beispielsweise links abbiegen möchte, braucht man
nicht zu warten: Man fährt einfach auf die linke Straßenseite
- mitten in den Gegenverkehr hinein - und biegt auch trotz entgegenkommender
Verkehrsteilnehmer einfach ab.
Unfälle sind an der Tagesordnung, schwere Verletzungen dürften
trotz mangelnder Sicherheitsüberlegungen (Zweirad ohne Sturzhelm,
im Auto werden kaum Gurte verwendet, manchmal gibt es gar keine)
eher selten sein.
Im Straßenbild dominieren heute Fahrrad, Moped und Fahrradrikscha
("Cyclo"). Private Autos gibt es kaum, lediglich einige
Taxis. Für Zweiräder sind oft ganze Straßenzüge
oder die halbe Fahrbahn reserviert. Das Mobilitätsbedürfnuis
dürfte jedenfalls groß sein. Alle Straßen sind
voll - eine ganztägige Rushhour!
Was wird wohl passieren, wenn bei steigendem Wohlstand mehr Autos
fahren?
Hue ist eindrucksvoll, in einem halben Tag hat man allerdfings
die wichtigsten Plätze gesehen. Bei mehr Zeit und schönerem
Wetter könnte ich mir auch eine Bootsfahrt auf dem Fluß
der Wohlgerüche als sehr angenehm vorstellen.
Zurück fahren wir am Abend wieder über den Wolkenpaß.
Montag, 2. Dez.
Ausflug nach
Hoi An (30 km) und zu den
Marmorbergen
Um 8.30 - meine Konzession an den Spätaufsteher - fahren
wir von Da Nang nach Hoi An, dem kulturellen der Höhepunkt
der Reise.
Liesa und Horst ist alles zu touristisch. Zugegeben: Man hat
einiges nach Touristengeschmack renoviert und verlangt auch Eintritt
´(wieder 5$), wenn man alte Häuser mit Holzschnitzereien,
Paläste, Versammlungshallen oder die japanische Brücke
genauer besichtigen möchte. Trotz touristischer Gestaltung
bietet diese kleine Stadt einen beeindruckenden Blick in die Vergangenheit.
Immer noch herrscht Schlechtwetter. In einem Gasthaus (mit angeschlossenem
Reisebüro) frage ich danach, wann die Regenzeit endlich wirklich
vorbei sein wird. Die Antwort: "Do you have a ticket?"
Sprache:
Vietnamesich ist für uns schon von der Aussprache sehr schwierig.
Ausschlaggebend für die Bedeutung eines Wortes ist - ähnlich
wie im Chinesischen - die Tonhöhe. Umgekehrt tun sich die
Vietnamesen mit europäischen Sprachen schwer.
Die Jugend spricht großteils englisch, oder glaubt es zumindest.
Worte werden oft schon nach der ersten Silbe abgeschnitten, der
Buchstabe "S" wird nur von wenigen Ausgewählten
beherrscht. Der Wortschatz ist mager.
Kurz: Man muß sich erst an die Sprache, die hier für
englisch ausgegeben wird gewöhnen.
Einige Ältere haben noch Französisch aus der Kolonialzeit
herübergerettet.
Angeblich lernen viele Menschen chinesisch und/oder koreanisch.
Am Nachmittag fahren wir zur China Beach, bekannt als Fronturlaubsort
für GIs.
Dienstag, 3. Dez,. Mittwoch 4.Dez.
China Beach und
Marmorberge
Non Nuoc Hotel 14 km südl. Da Nang am Fuß der Marmorberge
3 Übernachtungen: 34 $ Singel, 40 $ Double
In der Recreation-Area der US-Vietnam-Kämpfer wollen auch
wir uns erholen. Das Non Nuoc Hotel mit drei Gebäudekomplexen
liegt direkt am Strand. Laut Reiseliteratur empfiehlt sich eine
rechtzeitige Zimmerreservierung, da angeblich meist ausgebucht.
Doch wir sind die einzigen Gäste! Obwohl das Hotel noch nicht
so alt ist (1985 gebaut) und es offensichtlich nicht stark frequentiert
ist, wirkt es schon abgewohnt.
Nur wenige Schritte entfernt liegen die Marmorberge (hier gibt
es neben allem was Marmor bearbeitet und damit handelt auch zwei
kleine Hotels, die zumindest von außen ganz nett aussehen).
Dienstag - endlich wieder Schönwetter - besichtige ich (wieder
einmal alleine) die Tempelanlagen, die in diese aus der Ebene
herausragenden Felsen, hineingebaut worden sind. Liesa und Horst
fahren anstelle dessen mit geliehenen Fahrrädern. (mehr als
zwei mit einigermaßen funktionsfähigen Bremsen waren
nicht aufzutreiben) nochmals nach Da Nang.
Am Nachmittag liegen wir alle am nur grob gereinigten Sandstrand
und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.
Am Mittwoch fahren die beiden zu den Monkey-Mountains (westlich
von Da Nang) und ich gehe nur auf Fotopirsch und sonne mich noch
einmal am Strand.
Massage:
Im Hotelkomplex gibt es Dampfbad und Massage. Das könnte
meinem Rücken doch gut tun. 7 $ zahle ich fürs Ticket
(Einheimische nur 2,50 $). Der erste Griff der Masseuse zeigt
mir, daß die medizinische Behandlung hier nicht im Vordergrund
steht. Sie versucht immer wieder (handgreiflich) mir ihre zusätzlichen
Dienste schmackhaft zu machen. Ob sie dafür 4 oder 40 $ haben
will, kann ich leider nicht herauskriegen.
Auch in HCMC (Saigon) wird mir von Cyclofahrern preisgünstige
Massage - mit "private room" - angeboten . Vietnam dürfte
diesbezüglich das Erbe Thailands antreten.
Donnerstag 5. Dezember
Flug Da Nang - Saigon (10.00-11.10 130 $)
Einkäufe und Stadtbummel füllen diesen Nachmittag in
Saigon.
Am Abend habe ich ein unangenehmes Erlebnis: Ich gehe hinter Liesa
und Horst auf dem Gehsteig. Eine Radfahrerin kommt von hinten
und fährt mich links an. Gleichzeitig spüre ich jemanden
an meiner rechten Seite. Ein schneller Griff nach der Geldbörse
bestätigt meinen Verdacht - sie ist weg! Die Radfahrerin
begeht den Fehler umzudrehen und an mir wieder vorbeizufahren.
Ich packe sie an der Hand (für mich ist der Zusammenhang
sonnenklar) und fordere sie auf, mir das Geld zurückzugeben.
Sie deutet auf meine Geldbörse, die einige Meter hinter mir
am Boden liegt. Ich lasse die Frau aber nicht los, sondern zerre
sie vom Rad. Aus der Geldbörse fehlen die kleinen Noten (etwa
30 $ und 30.000 Dong), die großen Scheine - ein 10 und ein
20 $ Schein - sind noch drinnen.
Während sich eine Menschenmenge ansammelt, verlange ich den
Rest des Geldes zurück. Durch die Ansammlung angelockt, erscheinen
drei Polizisten.
Auf der Wache wird die Frau, während ein Beamter mit mir
das Protokoll aufnimmt, gut sichtbar für Liesa und Horst
und auch von der Straße aus, von den Polizisten geschlagen.
Liesa und Horst meinen, ich hätte die Frau möglicherweise
zu Unrecht verdächtigt und wäre für die prügelnden
Polizisten verantwortlich. Eine Nachfrage ergibt, daß die
Frau zu einer Bande gehört und nicht zum ersten Mal erwischt
worden ist.
Freitag 6. Dezember.
Ausflug nach
Vung Tau 2x128 Straßen-km Tragflügelboot
2x10 $
Vung Tau ist der Badestrand Saigons. Nach den anstrengenden Tagen
der Besichtigung möchte ich mich jetzt ein bißchen
erholen. Wie man nach Vung Tau kommt ist gar nicht so leicht zu
eruieren. Neben Linienbussen (die wegen Enge und Unbequemlichkeit
ausscheiden und Taxi (was wegen des mangelnden Interesses meiner
Mitreisenden ebenfalls ausscheidet) gibt es Minibusse, die jeden
Tag um 7.30 vom Zentrum abfahren (5 $ für eine Strecke) und
um 10 Uhr in Vung Tau ankommen, sowie ein Tragflügelboot,
das um 8.00 abfährt und schon um 9.15 in Vung Tau anlegt
(10 $ eine Fahrt). Ich entschließe mich fürs Tragflügelboot.
Erstaunlicherweise kommen Liesa und Horst nun doch mit. Sie wollen
allerdings gleich um 11 Uhr zurückfahren (ich um 16 Uhr).
Die übliche Anlegestelle in Vung Trau wird gerade umgebaut,
sodaß man im Marinehafen außerhalb der Stadt ankommt.
Ich kapiere das nicht gleich und daß es ohnehin einen Shuttlebus
gibt und komme dadurch in den zweifelhaften Genuß einer
Fahrt am Rücksitz eines Mopeds (1 $). In der Geisterbahn
stehen einem die Haare weniger zu Berge!
Samstag 7. Dezember
Liesa und Horst fahren schon am Vormittag zum Flughafen, weil
sie mit Cathay Pacific über Hongkong und Frankfurt nach Wien
fliegen. Ich habe noch bis am Abend Zeit und verbringe den Tag
am Swimmingpool der ehemaligen amerikanischen Botschaft. Dieser
Swimmingpool ist heute ein öffentliches Schwimmbad und wird
demnächst aufgelassen (verbaut?). Zu Mittag bin ich noch
ganz allein dort. Erst am Nachmittag wird das Bad von neugierigen,
den einzigen Ausländer ausfragenden Jugendlichen frequentiert.
Rückflug nach Wien 19.40 (planmäßig
19.55) via Bangkok
Flugzeit:1 Stunde +11
1/2 Stunden
Ankunft
Sonntag 8.Dez.
4.00 Uhr statt planmäßig
5.10
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DerNachdenker