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Vietnam 1996


Slideshow Slideshow Vietnam


November / Dezember 1996

Freitag 22. Nov. 96 23.00 Uhr

Abflug Lauda Air (öS 12.400.--) Flugzeit: 101/2 +1 Stunde

Ankunft nach Zwischenlandung in Bangkok 17.45 Samstag 23.Nov.

Ho Chi Minh City (HCMC oder Saigon)

Obwohl nach den Informationen im Reiseführer die Regenzeit schon vorbei sein sollte, sind die Straßen Saigons (richtig eigentlich Ho Chi Minh City) naß vom nachmittäglichen Regen. Liesa und Horst sind vor 4 Stunden aus Tokio gekommen und warten noch immer auf die Einreise. Sie haben nämlich im Einreiseformular kein Hotel angegeben, in dem sie zu wohnen beabsichtigen. So kommen wir fast gleichzeitig durch die Paßkontrolle.

In Saigon haben die Taxis (asienunüblich) Taxameter, für die Fahrt vom Flughafen in die Stadt wird aber meist 7 $ verlangt, auch wenn weniger angezeigt wird.

Zahlungsmittel:
Die Zeit der Rucksäcke voll Papiergeld ist vorbei. Dollars werden überall akzeptiert und auch größere Geldscheine gibt es schon. Ebenso ist es jetzt möglich, mit Kreditkarte zu bezahlen oder Geld zu beheben.
1 US $ wird bei Scheinen unter 50 $ mit 10.000 Dong umgerechnet, bei größeren Stückelungen mit 11.000 Dong. Diese Kurse gelten überall: in der Bank genauso wie beim Einkaufen.



Das von uns ausgewählte Hotel bezeichnet der Taxifahrer als zu teuer und bringt uns in ein billigeres, wo ein Zimmer (zwei oder drei Betten, Telefon, Kühlschrank, Fernseher, Aircondition) 45 $ kostet. Später zeigt sich, daß eine Übernachtung in einem gleichwertigen Hotel auch schon um 10- 20 $ möglich gewesen wären.

Unterbringung
Nur Spitzenhotels (5 Stern) sind wirklich teuer (100 -150 $). Für den Individualreisenden können die sogenannten "Mini-Hotels" mit Preisen zwischen10 und 30 $ durchaus empfohlen werden. Was preislich darunter liegt, hat zumindest keine Air-Condition und keinen Kühlschrank, ist aber meist trotzdem sauber.


Sonntag 24. Nov.

Gleich gegenüber vom Hotel gibt es eine der zahlreichen Suppenküchen. Hier essen wir jeden Tag unsere Frühsstückssuppe um 1 $. Überhaupt scheint jeder beliebig auf dem Gehsteig seinen Geschäften nachgehen zu können. Fahrräder und Mopedverleih, Obst- und Gemüseverkauf sowie "Gasthäuser" benutzen diese öffentlichen Flächen so intensiv, daß man kaum gehen kann. Als Tourist wird man ohnehin dauernd von Taxi- und Cyclofahrern angekeilt. Liesa und Horst sind aber eiserne Stadtwanderer, sodaß wir noch viele Kilometer zu Fuß zurücklegen.

Die Stadtbesichtigung beginnt mit der Hauptgeschäftsstraße Dong Khoi, wobei man an Kathedrale, Oper, Rathaus vorbeikommt und zum Präsidentenpalast und zur ehemaligen amerikanischen Botschaft (die aus dem Fernsehen durch die Evakuierungsbilder aus 1985 bekannt ist) abzweigt. Beim Markt essen wir ausgezeichnetes und preisgünstiges Eis.

Horst, ein extremer Eisenbahnfreund, möchte die letzte Etappe der Reise mit der Bahn machen, weswegen wir auch zum Bahnhof pilgern. Die Fahrpläne sind aber nicht so, daß sich Liesa überreden ließe mitzumachen.

Für das kulturelle Besichtigungsprogramm gelingt es mir (das erste und einzige Mal im Stadtgebiet) die Benutzung eines Taxis durchzusetzen. Zuerst geht es zurück zum Zentrum, zur farbenprächtigen Pagode des Jadekaisers. (Phuoc Hai Tu Pagode oder Ngoc Hoang Pagode ).

Die Giac-Lam-Pagode aus dem 18.Jhdt liegt etwas außerhalb und schließlich gehts noch nach Chou Lon (=ChinaTown) wo der Thien-Hau-Tempel (Meeresgöttin) eine Besichtigung wert ist. Von da aus (wieder zu Fuß) zurück zum Hotel.

Dienstleistungen
Der Europäer kann besonders günstig die billigen Arbeitskräfte in Vietnam ausnützen. Als Mann kann man sich z.B. um1 $, als Frau um 1,50 $ die Haare schneiden lassen. Als Geschäftsmann kann man die billigen Löhne (Arbeitermonatslohn in einer vietnamesischen Firma 50 $, Angestellter 100 $) zum eigenen Vorteil nützen. Auch wenn ausländische Unternehmen oft das Doppelte zahlen, bleibt noch genug Gewinn. Lediglich für Europäer und einzelne Spitzenleute wird ein anständiges (eurpäisches/amerikanisches) Salär verrechnet.



Montag 25.Nov.

Tagesausflug 290km, Taxi für den ganzen Tag: 65 $.

Einen Mietwagen mit Chauffeur vermittelt meist recht günstig das Hotel in dem man wohnt. Läßt man sich auf der Straße ankeilen wird man jedoch oft übers Ohr gehauen.

In Tay Ninh (96 km nordwestlich Saigon) gibt es eine typisch budhistische, kulturell weniger bedeutende Tempelanlage (Dien BaTempel). Die einzelnen Objekte sind über einen Berg verstreut und man wandert (beschwerlich ob der Hitze) ganz nach oben, wo sich der Haupttempel befindet. Im Ort selbst gibt es noch den superkitschigen Cao Dai Tempel ein Zentrum der Caodaisten.

Ein Muß sind noch die Tunnelanlagen von CuChi (35 km nordwestlich Saigon). Hier bekommt man einen echten Eindruck vom Guerillakrieg der Nordvietnamesen gegen die Amerikaner. Ein abgeschossener US- Hubschrauber steht im Dschungel herum, auf dem Schießplatz üben die Touristen und erzeugen eine kriegerische Geräuschkulisse. In die Tunnels, die die Vietnamesen bis unters amerikanische Hauptquartier gegraben haben, kann man teilweise hinuntersteigen und die Küche, das unterirdische Lazarett und den Kommandobunker besichtigen. Für Europäer ist es nicht ganz so leicht wie für die kleinwüchsigen Asiaten dort überall durchzukriechen. Ein Wunder, daß mein von der Schreibtischarbeit angeschlagenes Kreuz hier mitspielt.

Dienstag, 26.Nov.

Tagesausflug 2x70 km Taxi für den ganzen Tag: 45 $

Dieser Ausflug führt uns ins Mekongdelta nach My Tho. Eine eher teure Bootsfahrt (25 $ für 2 Stunden mit einem großen und mit einem kleinen Boot) führt zum Fischmarkt und zu einer der Inseln. Insbesondere die Fahrt auf dem winzigen Kahn durch einen Wasserlauf auf der Insel ist richtig romantisch. Frische Früchte werden uns angeboten und mit heimischer Musik werden wir unterhalten. Eine richtige Fremdenverkehrspräsentation also.

Mittwoch 27. Nov.

Flug nach

Hanoi (Morgenflug, 7.00-9.00 Uhr,220 $) Übernachtung 20 $ im Einbettzimmer, 25 $ im Zweibettzimmer.

Hanoi ist viel kleiner und übersichtlicher als Saigon. Trotzdem wird uns die Zeit zu knapp: Die im Reiseführer erwähnten Minibusse (die angeblich ständig fahren) zur weltberühmten Halong-Bay gibt es nicht. Wir müssen also den Reiseplan ändern, um hier einen Tag zu gewinnen.

Selbstverständlich ist die erste Option der Besuch des Bahnhofs. Vielleicht kommt man doch noch zu einer Eisenbahnfahrt? Doch zu Horsts Enttäuschung gibts nur eine Nachtfahrt und die will Liesa nicht.

Also zur Fluglinie (Vietnam Airlines): Der Flug nach Hue am übernächsten Tag ist schon ausgebucht. Eine Reihe von falschen und unvollständigen Auskünften bewrkt, daß wir dann einen Flug nach Danang buchen, wofür wir noch 15 $ aufzahlen müssen.

Die Stadtbesichtigung (einige sehr schöne Seen, z.B. der Ho Hoan Kiem See mitten im Stadtgebiet) ergibt sich sozusagen aus den für die Reiseplanung erforderlichen Wegen. Den Literaturtempel (Van Mieu) besichtige ich alleine und auch in die einbeinige Pagode (Chua Mot Cot), die eine Rekonstruktion einer Rekonstruktion darstellt schaue nur ich hinein.

Donnerstag 28. Nov. und Freitag 29. Nov.

Fahrt nach Ha Long,

Jetzt erkennen wir erst, wie billig hier wirklich alles ist. Wir buchen eine zweitägige Fahrt zur Halong Bucht um 24 $!. Da ist die Fahrt im (allerdings klapprigen) nicht mit Klimaanlage versehenen Bus, zwei Mittagessen, ein Abendessen, ein Frühstück und eine Übernachtung in einem (wenig komfortablen) Zweibettzimmer schon dabei. Auch zwei vierstündige Bootsfahrten (eine am Nachmittag, gleich nach der Ankunft und eine am nächsten Vormittag) sind ebenfalls eingeschlossen. Das Ganze wird vom "Darling Café" veranstaltet, das in unserem Hotel einen Aushang hat.

Landschaftlich und überhaupt ist dieser Ausflug einer der Höhepunkte dieser Reise

Samstag, 30. Nov.

Bei strömendem Regen - die Regenzeit hat uns offensichtlich wieder eingeholt - Flug nach

Da Nang (Flug:13.00-14.00,110 $ +15 $) 2x Übernachtung: 34 $ im Single 40$ im Double

Eigentlich hätten wir ja einen Tag früher nach Hue fliegen und die Strecke über den Wolkenpaß nach Da Nang per Auto zurücklegen wollen. Jetzt gilt es aber, einen Ausflug in die 100 km entfernte alte Kaiserstadt von hier aus zu organisieren.

Natürlich wird zuerst der Zugfahrplan gecheckt. Es gibt zwei Züge, einen in der Früh (ob der um 5.30, 6.00 oder 6.30 abfährt war nicht zu eruieren) und einen am Nachmittag, wobei Abfahrtszeiten gegen 13.30 bis 14.30 genannt wurden. Über Rückfahrmöglichkeiten war hier keine Auskunft zu erhalten. Das erfährt man offensichtlich alles nur am Abfahrtsbahnhof. Auch stellt sich jetzt schön langsam heraus, daß das fehlende Reservierungssystem zu kuriosen Auswüchsen führt: Es gibt Züge, die beispielsweise von Hue nach Süden fahren und auch in Danang stehen bleiben, für die man aber kein Ticket für diese Teilstrecke erwerben kann.

Horst möchte unbedingt den Nachmittagszug nehmen, um endlich ausschlafen zu können. Wenn schon Zug (mit ungewisser Rückkehr) möchte ich doch zumindest am Morgen fahren, um wenigstens (Fahrzeit mit dem Zug: ca 4 Stunden) noch Zeit für eine Stadtbesichtigung bei Tageslicht zu haben. Ein weiterer Tag Da Nang (touristisch total uninteressant) erscheint mir darüberhinaus völlig untragbar. Ich hätte ja überhaupt in Da Nang nicht übernachten mögen, sondern hätte in die nur
14 km entfernte China Beach ausweichen wollen. Ich beschließe, da sich keine Einigung erzielen läßt, allein mit dem Taxi zu fahren.

Taxitrick:
Am Flughafen raufen sich die Taxifahrer um die ankommenden Gäste. Erstaunlich billige Preise nach Hue, Hoi An, zu den Marmorbergen und auf die China Beach werden genannt. Fragt man genauer nach, stellt sich heraus, daß der Preis nur für eine Strecke gilt. Seriöserweise muß man daher vom doppelten Preis ausgehen!


Von den Suppenküchen habe ich schon genug: Am Abend esse ich alleine in einem Touristenlokal, das im Reiseführer genannt ist. (Einheimisches extrem gut, europäisches Essen - z.B. Steak - zwar billig, aber unter jeder Kritik).

Ins Hotel zurückgekehrt, höre ich, daß sich Liesa und Horst meinen Ausflugsplänen doch angeschlossen haben.

Sonntag, 1. Dez.

Ausflug mit dem Taxi nach Hue: 50 $, 2x 107 km

Bei anhaltend schlechtem Wetter fahren wir um 6.30 ab. Zuerst geht es über den Wolkenpaß Deo Hai Van (1219m hoch), wobei der Blick von den an sich traumhaften Aussichtspunkten durch das Schlechtwetter leidet. Besonders malerisch, der Blick auf die Halbinsel von Lang Co. Palmen am Strand, keine Touristen und auch keine touristische Infrastruktur. Ein Eldorado für Fischfreunde und Freunde von Meeresfrüchten (extrem frisch und gleichzeitig billig) tut sich auf. Da es in dem Lokal, in dem wir frühstücken, nichts anders gibt, muß ich trotz meiner Aversion gegen derartiges Getier zumindest ein wenig davon essen.

Da wir aus südlicher Richtung kommen, besuchen wir zwei der etwas außerhalb von Hue gelegenen Königsräber zuerst (Tu Duc Grab und Khai Dinh Grab). Beim ersten Grab begleiten mich Liesa und Horst noch und zahlen zähneknirschend 5 $ Eintritt (Standardpreis bei fast allen Kulturdenkmälern). Beim zweiten Grab gehen sie stattdessen im Wald spazieren. Bei der Besichtigung von Hue trennen sich unsere Wege wieder, weil ich mir die alte Zitadelle ansehe (derzeit wird hier viel renoviert, was auch notwendig ist) und die beiden einen Stadtbummel durch die verkehrsreichen Straßen vorziehen.

Mir gibt es jedenfalls mehr, auch von der Geschichte einen Eindruck zu erhalten, beispielsweise zu erkennen, daß noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts pompöse Kaiserpaläste/Grabmäler gebaut wurden. Das geschäftige Leben und den wahnwitzigen Verkehr sehe ich auch so - z.B. auf dem Weg zu den historischen Stätten. Liesa und Horst hingegen legen mehr Gewicht darauf, eine gewöhnliche, durchschnittliche Stadt auf sich wirken zu lassen. Eine Stadt zu erfahren erfordert lt Horst mehrstündiges Gehen (allenfalls Radfahren, jedenfalls eine eigengesteuerte Fortbewegung) einschließlich Orientierung. Nun ja - Gusto und Ohrfeigen sind eben verschieden.

Verkehr:
In vielen asiatischen Städten ist der Verkehr so konträr zu europäischen Verhältnissen, daß der Durchschnittseuropäer froh und glücklich ist nicht selbst fahren zu müssen. Dies gilt ganz besonders für Vietnam. Rad- und Mopedfahrer kommem wie Hornissen von allen Seiten auf einen zu. Verkehrsregeln werden bestenfalls als Empfehlung angesehen. Man fährt oft gegen die Einbahn oder auch lange Strecken auf der linken Straßenseite. Das kümmert hier keinen.
Wenn man beispielsweise links abbiegen möchte, braucht man nicht zu warten: Man fährt einfach auf die linke Straßenseite - mitten in den Gegenverkehr hinein - und biegt auch trotz entgegenkommender Verkehrsteilnehmer einfach ab.
Unfälle sind an der Tagesordnung, schwere Verletzungen dürften trotz mangelnder Sicherheitsüberlegungen (Zweirad ohne Sturzhelm, im Auto werden kaum Gurte verwendet, manchmal gibt es gar keine) eher selten sein.
Im Straßenbild dominieren heute Fahrrad, Moped und Fahrradrikscha ("Cyclo"). Private Autos gibt es kaum, lediglich einige Taxis. Für Zweiräder sind oft ganze Straßenzüge oder die halbe Fahrbahn reserviert. Das Mobilitätsbedürfnuis dürfte jedenfalls groß sein. Alle Straßen sind voll - eine ganztägige Rushhour!
Was wird wohl passieren, wenn bei steigendem Wohlstand mehr Autos fahren?


Hue ist eindrucksvoll, in einem halben Tag hat man allerdfings die wichtigsten Plätze gesehen. Bei mehr Zeit und schönerem Wetter könnte ich mir auch eine Bootsfahrt auf dem Fluß der Wohlgerüche als sehr angenehm vorstellen.

Zurück fahren wir am Abend wieder über den Wolkenpaß.

Montag, 2. Dez.

Ausflug nach Hoi An (30 km) und zu den Marmorbergen

Um 8.30 - meine Konzession an den Spätaufsteher - fahren wir von Da Nang nach Hoi An, dem kulturellen der Höhepunkt der Reise.

Liesa und Horst ist alles zu touristisch. Zugegeben: Man hat einiges nach Touristengeschmack renoviert und verlangt auch Eintritt ´(wieder 5$), wenn man alte Häuser mit Holzschnitzereien, Paläste, Versammlungshallen oder die japanische Brücke genauer besichtigen möchte. Trotz touristischer Gestaltung bietet diese kleine Stadt einen beeindruckenden Blick in die Vergangenheit.

Immer noch herrscht Schlechtwetter. In einem Gasthaus (mit angeschlossenem Reisebüro) frage ich danach, wann die Regenzeit endlich wirklich vorbei sein wird. Die Antwort: "Do you have a ticket?"

Sprache:
Vietnamesich ist für uns schon von der Aussprache sehr schwierig. Ausschlaggebend für die Bedeutung eines Wortes ist - ähnlich wie im Chinesischen - die Tonhöhe. Umgekehrt tun sich die Vietnamesen mit europäischen Sprachen schwer.
Die Jugend spricht großteils englisch, oder glaubt es zumindest. Worte werden oft schon nach der ersten Silbe abgeschnitten, der Buchstabe "S" wird nur von wenigen Ausgewählten beherrscht. Der Wortschatz ist mager.
Kurz: Man muß sich erst an die Sprache, die hier für englisch ausgegeben wird gewöhnen.
Einige Ältere haben noch Französisch aus der Kolonialzeit herübergerettet.
Angeblich lernen viele Menschen chinesisch und/oder koreanisch.


Am Nachmittag fahren wir zur China Beach, bekannt als Fronturlaubsort für GIs.

Dienstag, 3. Dez,. Mittwoch 4.Dez.

China Beach und Marmorberge

Non Nuoc Hotel 14 km südl. Da Nang am Fuß der Marmorberge

3 Übernachtungen: 34 $ Singel, 40 $ Double

In der Recreation-Area der US-Vietnam-Kämpfer wollen auch wir uns erholen. Das Non Nuoc Hotel mit drei Gebäudekomplexen liegt direkt am Strand. Laut Reiseliteratur empfiehlt sich eine rechtzeitige Zimmerreservierung, da angeblich meist ausgebucht. Doch wir sind die einzigen Gäste! Obwohl das Hotel noch nicht so alt ist (1985 gebaut) und es offensichtlich nicht stark frequentiert ist, wirkt es schon abgewohnt.

Nur wenige Schritte entfernt liegen die Marmorberge (hier gibt es neben allem was Marmor bearbeitet und damit handelt auch zwei kleine Hotels, die zumindest von außen ganz nett aussehen). Dienstag - endlich wieder Schönwetter - besichtige ich (wieder einmal alleine) die Tempelanlagen, die in diese aus der Ebene herausragenden Felsen, hineingebaut worden sind. Liesa und Horst fahren anstelle dessen mit geliehenen Fahrrädern. (mehr als zwei mit einigermaßen funktionsfähigen Bremsen waren nicht aufzutreiben) nochmals nach Da Nang.

Am Nachmittag liegen wir alle am nur grob gereinigten Sandstrand und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.

Am Mittwoch fahren die beiden zu den Monkey-Mountains (westlich von Da Nang) und ich gehe nur auf Fotopirsch und sonne mich noch einmal am Strand.

Massage:
Im Hotelkomplex gibt es Dampfbad und Massage. Das könnte meinem Rücken doch gut tun. 7 $ zahle ich fürs Ticket (Einheimische nur 2,50 $). Der erste Griff der Masseuse zeigt mir, daß die medizinische Behandlung hier nicht im Vordergrund steht. Sie versucht immer wieder (handgreiflich) mir ihre zusätzlichen Dienste schmackhaft zu machen. Ob sie dafür 4 oder 40 $ haben will, kann ich leider nicht herauskriegen.
Auch in HCMC (Saigon) wird mir von Cyclofahrern preisgünstige Massage - mit "private room" - angeboten . Vietnam dürfte diesbezüglich das Erbe Thailands antreten.


Donnerstag 5. Dezember

Flug Da Nang - Saigon (10.00-11.10 130 $)

Einkäufe und Stadtbummel füllen diesen Nachmittag in Saigon.

Am Abend habe ich ein unangenehmes Erlebnis: Ich gehe hinter Liesa und Horst auf dem Gehsteig. Eine Radfahrerin kommt von hinten und fährt mich links an. Gleichzeitig spüre ich jemanden an meiner rechten Seite. Ein schneller Griff nach der Geldbörse bestätigt meinen Verdacht - sie ist weg! Die Radfahrerin begeht den Fehler umzudrehen und an mir wieder vorbeizufahren. Ich packe sie an der Hand (für mich ist der Zusammenhang sonnenklar) und fordere sie auf, mir das Geld zurückzugeben. Sie deutet auf meine Geldbörse, die einige Meter hinter mir am Boden liegt. Ich lasse die Frau aber nicht los, sondern zerre sie vom Rad. Aus der Geldbörse fehlen die kleinen Noten (etwa 30 $ und 30.000 Dong), die großen Scheine - ein 10 und ein 20 $ Schein - sind noch drinnen.

Während sich eine Menschenmenge ansammelt, verlange ich den Rest des Geldes zurück. Durch die Ansammlung angelockt, erscheinen drei Polizisten.

Auf der Wache wird die Frau, während ein Beamter mit mir das Protokoll aufnimmt, gut sichtbar für Liesa und Horst und auch von der Straße aus, von den Polizisten geschlagen. Liesa und Horst meinen, ich hätte die Frau möglicherweise zu Unrecht verdächtigt und wäre für die prügelnden Polizisten verantwortlich. Eine Nachfrage ergibt, daß die Frau zu einer Bande gehört und nicht zum ersten Mal erwischt worden ist.

Freitag 6. Dezember.

Ausflug nach Vung Tau 2x128 Straßen-km Tragflügelboot 2x10 $

Vung Tau ist der Badestrand Saigons. Nach den anstrengenden Tagen der Besichtigung möchte ich mich jetzt ein bißchen erholen. Wie man nach Vung Tau kommt ist gar nicht so leicht zu eruieren. Neben Linienbussen (die wegen Enge und Unbequemlichkeit ausscheiden und Taxi (was wegen des mangelnden Interesses meiner Mitreisenden ebenfalls ausscheidet) gibt es Minibusse, die jeden Tag um 7.30 vom Zentrum abfahren (5 $ für eine Strecke) und um 10 Uhr in Vung Tau ankommen, sowie ein Tragflügelboot, das um 8.00 abfährt und schon um 9.15 in Vung Tau anlegt (10 $ eine Fahrt). Ich entschließe mich fürs Tragflügelboot. Erstaunlicherweise kommen Liesa und Horst nun doch mit. Sie wollen allerdings gleich um 11 Uhr zurückfahren (ich um 16 Uhr).

Die übliche Anlegestelle in Vung Trau wird gerade umgebaut, sodaß man im Marinehafen außerhalb der Stadt ankommt. Ich kapiere das nicht gleich und daß es ohnehin einen Shuttlebus gibt und komme dadurch in den zweifelhaften Genuß einer Fahrt am Rücksitz eines Mopeds (1 $). In der Geisterbahn stehen einem die Haare weniger zu Berge!

Samstag 7. Dezember

Liesa und Horst fahren schon am Vormittag zum Flughafen, weil sie mit Cathay Pacific über Hongkong und Frankfurt nach Wien fliegen. Ich habe noch bis am Abend Zeit und verbringe den Tag am Swimmingpool der ehemaligen amerikanischen Botschaft. Dieser Swimmingpool ist heute ein öffentliches Schwimmbad und wird demnächst aufgelassen (verbaut?). Zu Mittag bin ich noch ganz allein dort. Erst am Nachmittag wird das Bad von neugierigen, den einzigen Ausländer ausfragenden Jugendlichen frequentiert.

Rückflug nach Wien 19.40 (planmäßig 19.55) via Bangkok

Flugzeit:1 Stunde +111/2 Stunden

Ankunft Sonntag 8.Dez. 4.00 Uhr statt planmäßig 5.10

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