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KANARISCHES INSELHÜPFEN
Mai 1991
Nach einem angenehmen Flug mit Lauda-Air kommen wir am Abend des
3. Mai in Gran Canaria an. Es ist noch hell und warm. Die Sonne
geht hier - am westlichen Rand der westeuropäischen Zeitzone
- erst gegen 21 Uhr unter.
Auf Grund der Erfahrungen, die wir bisher mit organisierten Reisen
gemacht haben, sind wir wieder auf eigene Faust unterwegs.(Flight
only kostet nur 4700.- S, im Winter gar nur 4000.-- S). Dennoch
fahren wir mit den "Pauschaltouristen" im Bus ans südliche
Ende der Insel nach Playa del Inglès. Schon der erste Eindruck
den die Insel auf uns macht, ist nicht gerade erbauend: kahle
Landschaft und Industrie. In Maspalomas und Playa del Inglès
verbessert sich unsere Meinung nicht: Die Hotelriesen können
nur auf eine ausgeprägte Tourismusindustrie hinweisen. Der
Strandbesuch am nächsten Morgen bestätigt diese Vermutung:
Aufgereihte Liegestühle und Sonnenschirme - röstende
Urlauber in Massen, eingefettet und brutzelnd, wie die Hühner
an einer der nahe gelegenen Grillbuden.
Wir wandern den Strand entlang und sind - im Gegensatz zu anderen
Urlaubsorten - nicht die Einzigen. Menschenmassen bewegen sich
entlang dem Ufer. Die Liegestühle werden spärlicher,
ebenso die Bekleidung der Badenden. Weiter in Richtung Maspalomas
eröffnet sich eine wirklich eindrucksvolle Dünenlandschaft.
Doch auch hier ist der Strand - selbst die Dünen im Hinterland
- reichlich bevölkert.
Wir suchen uns ein windstilles Plätzchen - starker, großteils
unangenehmer Wind wird uns fast den ganzen Urlaub begleiten -
und legen uns auch in die Sonne um uns grillen zu lassen.
Kaltes Wasser und extrem hohe Wellenberge reduzieren die Lust
sich häufig in die Fluten zu werfen.
Am späten Nachmittag gehen wir bis Maspalomas und kehren
von dort mit dem Bus nach Playa del Inglès zurück.
Die beiden Orte sind zusammengewachsen, wobei Maspalomas großteils
aus flachen Appartementsiedlungen besteht, Playa del Inglès
aus vielen Hochhaushotels mit touristischen Zentren uns Subzentren
(Geschäfte, Restaurants, Discos). Maspalomas reicht zwar
näher zum schönen Dünenstrand, ist aber so weitläufig,
daß sowohl zum Strand als auch zu den abendlichen Vergnügungsstätten
große Entfernungen zurückzulegen sind (nur mit Bus,
Taxi oder Leihwagen zu bewältigen). In Playa del Inglès
liegt alles nahe beieinander, angesichts der Hoteltürme fragt
man sich aber unweigerlich, ob man eigentlich auch den Urlaub
in einer Großstadt verbringen möchte.
Nach drei Tagen Strand, Restaurant, Shopping und Disco machen
wir von unserer Freiheit (sprich Unabhängigkeit vom Reisebüro)
Gebrauch und fliegen bei schlechtem Wetter nach Lanzarote (kostet
hin und zurück nur rund 1000.S).
Wir nehmen uns gleich am Flughafen einen Leihwagen. Zufällig
erwischen wir sogar den preisgünstigsten Autovermieter (Cabrera
Medina bzw. die Schwesterfirma Cicar). Apropos Leihwagen: In Lanzarote
sind sie am billigsten. Um wöchentlich 600.-S+600.- S Versicherung
bekommt man schon einen Seat Panda, ohne daß km bezahlt
werden müssen. Der ist aber selbstverständlich "leider"
immer vergriffen, sodaß man im Endeffekt 40-50% mehr für
eine der nächsten Kategorien bezahlen muß. Am Flughafen
ist es dann noch etwas teurer. Wir haben jedenfalls für einen
Ford Fiesta rund 1800.-S bezahlt. In Fuerteventura kosteten 2
Tage 700.-S (ca doppelter Preis, km-Abrechnung). In Gran Canaria
gelten ähnliche Preise wie in Fuerteventura. Wir bezahlten
für 3 1/2 Tage 1500.-S, km sind frei. In Gran Canaria gibt
es außerhalb des Flughafens günstigere Anbieter. Allerdings
kostet das Taxi nach Playa del Inglès weit mehr als die
Preisdifferenz (öffentlichen Bus gibt es keinen).
Wir fahren an die Südspitze der Insel, nach Playa Blanca.
Es ist ein schöner Ort mit Ortskern, liebevoll hergerichtet,
mit Uferpromenade und wunderschönen Stränden (Playas
de los Papagayos) abseits vom Ort. (Man gelangt nur über
eine mehrere Kilometer lange Staubstraße dorthin). An der
Asphaltstraße wird schon gebaut, sodaß diese Oase
der relativen Ruhe auch bald dahin sein wird. Angeblich soll die
Ecke mit den von Felsen umrahmten Sandstränden nicht verbaut
werden. Im Ort selbst wird, wie überall auf den Kanaren,
fleißig Beton gemischt - wohl um die Bauindustrie zu beschäftigen,
denn überall gibt es noch oder schon wieder leerstehende
Feriensiedlungen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Bautätigkeiten
wird mir wohl immer rätselhaft bleiben.
Wir quartieren uns in einem privaten Appartement ein. Schlafzimmer,
Küche, WC, Bad, einfach aber sauber kosten hier nur 200.-
S pro Tag.
Da am nächsten Tag noch immer schlechtes Wetter herrscht,
machen wir einen Ausflug zu Höhlen im Norden der Insel. Die
Fahrt dorthin zeigt uns schon einige Besonderheiten dieser Vulkaninsel.
Auf weiten Strecken sieht man Lavagestein, meist unbewachsen.
Das Land ist meist nur durch diverse Tricks kultivierbar. Das
"Malpais" (schlechtes Land) ist nicht nur wenig fruchtbar,
auch Wind und Wassermangel erschweren den Anbau. In La Geria
beispielsweise wird Wein in künstlich angelegten Trichtern
gezogen - ein eigenartiger Anblick diese grünen Flecken in
der Landschaft. Beinahe jeder Weinbusch ist mit einem Mäuerchen
zwecks Windschutz umgeben. Um Feuchtigkeit wird mit kleinen Lavasteinchen
gekämpft, die den Morgentau für die Pflanzen sichern
sollen (Die Lavasteinchen sehen jenen Kügelchen ähnlich,
die wir für Hydrokulturen verwenden).
Zuerst erreichen wir die Höhlen Cuevas de los Verdes. Im
Gegensatz zu Höhlen in den Alpen gibt es hier keine Tropfsteine,
sondern erstarrte Lava zu bewundern. Wirklich eindrucksvoll ist
ein Teil der Höhle, der aussieht als stünde man vor
einer viele Meter tiefen Senke. Der Führer wirft dann ohne
dies anzukündigen einen Stein in die vermeintliche Tiefe.
Sodann werden die Besucher von Wasserspritzern überrascht,
die der Stein hervorgerufen hat. Es handelt sich nämlich
nicht um eine Eintiefung sondern um einen nur 20 cm tiefen See
der die Decke der Höhle widerspiegelt. Sobald sich das Wasser
wieder beruhigt hat meint man wieder vor einem riesigen Loch zu
stehen.
Ein ausgezeichnetes Mittagessen in einem einfachen Fischlokal
am Meeresufer von Arrieta hebt sich besonders wohltuend von den
bisherigen ab. Hier gibt es keine Stoffservietten, aber zum ersten
Mal die köstlichen Soßen "mojo roja" und
"mojo verde".
Die zweite Höhle, die wir besuchen, besteht nur aus einem
riesigen Restaurant, das tagsüber zur autobusweisen Abfütterung
von Touristenhorden dient und abends als Discotec. Daneben wurde
eine kitschige aber trotzdem schöne Palmenlandschaft mit
See angelegt.
Hurra, das Wetter ist besser geworden und wir legen uns bei Mala
wieder windgeschützt in die Sonne.
Abends fahren wir nach Arrecife, die Hauptstadt von Lanzarote.
Da es hier aber so häßlich ist, bleiben wir nicht einmal
zum Abendessen, sondern essen am Rückweg in Yaiza, einem
wunderschön gepflegten Städtchen mit weißen Häusern,
grünen Türen und Fensterläden und vielen bunten
Blumen, die aus mit schwarzer oder roter Vulkanerde bestreuten
Blumenbeeten wachsen.
Derartige Dörfer werden wir hier immer wieder sehen, die
ihren Gesamteindruck von den Farbkontrasten weiß/grün
(Häuser), schwarz/bunt (Lavastein/Pflanzen) erhalten. Besonders
schön wirkt alles, wenn der Himmel blau ist.
Die Farbkombination weiß/grün beherrscht Lanzarote
so wie beispielsweise weiß/blau Griechenland. Sie wurde
vom Maler/Bildhauer/Architekten César Manrique "verordnet".
Dieser lanzarotische Hundertwasser hat auch den Hochhausbau auf
dieser Insel verhindert und für ein heute immer noch geltendes
Werbeverbot gesorgt.
Am nächsten Tag fahren wir in die Feuerberge, also in jenen
Teil der Insel, in dem alles aus Vulkanen besteht. Weite Strecken
sieht man nur vollkommen unbewachsenes Lavagestein. Die Felspalten
und die tausendfach gebrochene Erdoberfläche lassen deutlich
die gewaltigen Kräfte erahnen, die beim letzten großen
Vulkanausbruch vor rund 200 Jahren gewütet haben. Damals
hat die Erde 5 1/2 Jahre lang gebebt und es haben Lavamassen
ganze Dörfer unter sich begraben. Die Feuerberge sind heute
ein schrecklich schöner Anblick, eine kahle Landschaft aus
schwarzem, teilweise rötlichem Gestein mit bizarren Formationen
und tiefen Kratern. Das Naturschutzgebiet kann nur zu einem kleinen
Teil mit dem Pkw befahren werden, auch das Wandern ist hier meist
verboten. Im Eintrittspreis ist aber eine 14 km lange Busfahrt
enthalten, bei der man einen guten Eindruck gewinnen kann. Steckt
man dürre Äste in Felsspalten beginnen sie lichterloh
zu brennen, schüttet man Wasser hinein schießt eine
Dampffontäne hervor. Am Islote de Hilario direkt über
dem Krater befindet sich ein Restaurant mit Naturgrill. Bratwürste,
Hühner, Fisch und Fleischspieße werden auf großen
Rosten über einem ca. 10 m tiefen brunnenartigem Loch gebraten.
Selbstverständlich essen wir auch Gegrilltes vom Vulkan.
Laut Reiseführer kann man die Vulkanberge auch auf dem Rücken
von Dromedaren besichtigen. Doch das ganze ist ein Reinfall: Der
Dromedarritt erstreckt sich nur auf ca. 100 m.
Das Wetter hat sich etwas gebessert und wir fahren Richtung El
Golfo. Der ganze Küstenabschnitt ist durch schwarze Strände
und durch malerische Gesteinsformationen geprägt. Wir halten
bei jedem Aussichtspunkt, was sich auch bezahlt macht. Knapp vor
El Golfo gibt es am Strand einen grünen See, der dadurch
zustande gekommen sein soll, daß Meerwasser vo Zeit zu Zeit
zufließt, aber nicht abfließt. Durch Verdunstung reduziert
sich der Wasserstand, sodaß ein sehr salzhaltiger grüner
See entstanden ist.
Der nächste Morgen beginnt mit strahlend blauem Himmel, sodaß
auch bei uns in Playa Blanca die Farbkontraste zur Geltung kommen.
Doch schon beim Frühstück wird es plötzlich dunkel
und es regnet leicht. Also wieder kein Badetag! Gut, daß
wir einen Leihwagen haben. Wir fahren nach Puerto del Carmen von
wo sich ein langer Sandstrand bis zur Hauptstadt Arrecife zieht.
Die ganze Küste hier ist touristisch voll genutzt, d.h. ein
Hotel neben dem anderen, ein Liegestuhl neben dem anderen.
Die Sonne bricht durch, es sieht wieder freundlicher aus.
Weiter geht es ins Landesinnere. Die Beschilderung der Straßen
ist wie überall auf den Kanaren sehr mangelhaft. Die Landkarten
sind dazu noch falsch: Nicht nur, daß manche neuen Straßen
nicht eingezeichnet sind, gibt es auch Straßen auf der Karte,die
in der Natur nicht vorhanden sind. Über San Bartolomé
geht es nach Tao und Tiagua, malerische Dörfer mit weißen
Häusern und weißen Kirchen. Wären die Fensterläden
und Türen nicht (fast) überall grün, könnte
man glauben, man sei in Griechenland.
Bei La Caleta erreichen wir die Playa de Famara. Ein Ort mit Ortskern,
ein langer Strand, aber mehrere Hotelsiedlungen, die ziemlich
verlassen aussehen. Ich kann mir auch denken warum: das Wetter
ist hier wieder schlecht. An der Bergkette, die sich von hier
nach Norden erstreckt bleiben alle Wolken der Insel hängen.
Da wir baden wollen, fahren wir entlang der Küste auf Feldwegen
, dann querfeldein, nach Südwesten. In La Isleta befindet
sich ein nur spärlich genutztes Sportzentrum, wo wir uns
für eine Stunde in die Sonne legen. Die Strände sind
hier in der ganzen Gegend zu vergessen.
Wir fahren wieder weiter nach Süden, nochmals an den Feuerbergen
vorbei um an einem der schwarzen Strände (Playa de Janubio)
zu baden.
Der nächste Tag (mittlerweile der 11. Mai) beschert uns endlich
wieder Badewetter. Wir baden den ganzen Tag am malerisch gelegenen
Papagayostrand ganz in der nähe unseres Urlaubsquartiers.
Am nächsten Tag ist das Wetter wieder unbeständig: Wir
fahren von der Süd- bis zur Nordspitze der Insel. Über
Yaiza, Uga, La Geria, Teguise auf einer Straße mit wunderbarer
Aussicht nach Haria, das mit seinen Palmen an die nicht sehr weit
entfernten Oasen in der marokkanischen Sahara erinnert. An der
Nordspitze (Orzola) geht es mit der Fähre zu einer kleinen
Nachbarinsel (La Graciosa).
Auf dieser flachen Insel, die hauptsächlich aus einem großen
Badestrand besteht ist das Wetter besser. Während wir in
der Sonne liegen können wir drüben in Lanzarote in nur
1 km Entfernung die Wolkentürme sehen, die sich an den Bergen
festkrallen.
Die Rückfahrt machen wir wieder über das Landesinnere,
weil es einfach die schönere Strecke ist. Ein Abstecher zum
Mirador del Rio (westliche Straße) bringt eine wirklich
tolle Aussicht. Zum Tagesabschluß fahren wir nach Femés
um die herrliche Aussicht zu genießen. Das Abendessen hier
ist eher schwach, dafür kann man vom Restaurant aus weit
hinunter auf die Küste blicken.
Am nächsten Tag gibts endlich wieder Badewetter, das wir
wieder am Papagayostrand ausnützen. Bei der Hinfahrt bleiben
wir mit dem Auto im Sand stecken, aber bald haben wir 7 Helfer
beisammen, die den Wagen aus der von den Antriebsrädern gegrabenen
Mulde herausheben. Vom großen zu einem kleinen Strand wechseln
wir, weil wieder einmal der Wind so stark ist, daß man besser
eine windgeschützte Bucht aufsucht. Zum Abendessen fahren
wir nach El Golfo um dort bei untergehender Abendsonne im Freien
eine Fischmahlzeit zu uns nehmen.
Am 14. geht es mit der übrigens gar nicht so billigen Fähre
(hin und zurück 300.- S pro Person) nach Fuerteventura. Von
Corralejo geht es mit dem für zwei Tage gemieteten Mietwagen
über La Olivia nach Betancuria und Vega del Rio de Palmas.
Diese beiden Orte waren auch der Höhepunkt der Reise durch
Fuerteventura. Die Insel ist landschaftlich weit weniger reizvoll
als Lanzarote. Im Landes-inneren fällt die Armut auf: Die
Häuser sind großteils ungepflegt, kaum sauber gestrichen.
Blumen in Dörfern finden sich nur dort wo sie wild wachsen.
Über Pajara fahren wir weiter nach Le Pared wo wir etwas
baden. Auf der Suche nach einem Nachtquartier geht es dann weiter
nach Süden auf die Halbinsel Jandia. Die ganze Küstenstrasse
von Matas Blanca bis Jandia Playa weist keinen einzigen gewachsenen
Ort auf. Alles sterile Hotelsiedlungen. Die Strände sind
allerdings wunderschön. Sand soweit das Auge reicht. Wer
also nur baden möchte ist auf Fuerteventura richtig.
Wir kehren also um und müssen bis nach Tarajalejo fahren
um einen richtigen Ort zum Übernachten zu finden. Hier sind
die Strände aber nicht so schön, was uns nicht stört,
da wir ohnehin am Morgen weiterfahren.
Den morgendlichen Abstecher nach Gran Tarajal hätten wir
uns schenken können. Dieses Städtchen bietet kein Flair.
Wir wenden uns also wieder dem Landesinneren zu und fahren über
Tuineje und Antigua nach Puerto del Rosario, der gräßlichen
Hauptstadt der Insel Fuerteventura. Industrie verschmutzt die
Luft (dichter Smog über der Stadt) alles wirkt grau und schmutzig.
Wieder einmal finde ich nicht den richtigen Weg aus der Stadt.
Es geht nur mit Orientierungssinn und querfeldein.
Endlich haben wir die Küstenstraße nach Norden und
bald danach auch die Sanddünen östlich von Corralejo
erreicht. Die Straße wurde hier mitten in die Dünen
gebaut, Bagger entfernen den Treibsand, wie bei uns die Schneeräumfahrzeuge
auf der Großglockner Hochalpenstraße. Den restlichen
Tag verbringen wir badend auf diesem schönen Strand.
Wieder zurückgekehrt nach Lanzarote werden die verbleibenden
Tage nur dem Badevergnügen gewidmet. Nur einmal, am 17 machen
wir einen Ausflug nach Playa Quemada, einem kleinen Ort westlich
von Puerto del Carmen, der allerdings keinen ordentlichen Strand
besitzt.
Das Wetter ist meist nur bei uns am Südzipfel zum Baden geeignet
- über den Bergen und damit über den Weststränden
hängen nämlich ständig Wolken.
Am 22. Mai fliegen wir nach Gran Canaria zurück, mit einem
Mietwagen fahren wir gleich wieder nach Playa del Inglès
um das hier schönere Wetter zum Baden auszunützen.
Der nächste Tag wird ein weiterer Höhepunkt unserer
Reise. Wir fahren direkt nach Norden ins Landesinnere. Ein großartiges
Bergpanorama tut sich auf. Bald erreichen wir das entzückende
Dorf Fataga, wo wir frühstücken. Über Bergstrassen
mit atemberaubender Aussicht fahren wir nach San Bartolomé
de Tirajana und nach Tajeda zum 1400 m hohen Roque Bentaiga. Weiter
geht es über das malerische Tejeda zum Cruz de Tejeda. Hier
ändert sich die Landschaft abrupt. War das Panorama bisher
durch schroffe Felsen geprägt, so gibt es hier eine üppige
Vegetation. Die ganze Strecke über Las Lagunetas, Vega de
San Mateo und Santa Brigida ist von Blumen und Palmen gesäumt.
Westlich von Tafira besuchen wir den schwer zu findenden Jardin
Canario, einen botanischen Garten mit seltenen Pflanzen, unter
anderem auch Drachenbäumen. Der anschließende Besuch
von Las Palmas, der Hauptstadt von Gran Canaria ist erwartungsgemäß:
nämlich enttäuschend. Auch die Fahrt nach Süden
an der Küstenstraße zeigt, wie man mit Industrie-betrieben
ganze Landstriche ruinieren kann.
Am nächsten Morgen fahren wir entlang der Südküste
über Puerto Rico nach Mogan. Die Strecke in den Bergen ist
recht hübsch, die Küstenstädte aber durch Hochhäuser
und wenig attraktive Strände gekennzeichnet. Besonders häßlich
ist Arguineguin. Doch in einem der zahlreichen Reiseprospekte
der sogenannten Verkaufsfahrten ist auch dieser Ort, der hauptsächlich
aus einer riesigen Zementfabrik besteht, mit lobenden Worten erwähnt.
Nachdem wir also festgestellt haben, daß in dieser Gegend
der überlaufene Strand zwischen Playa del Inglès und
Maspalomas am attraktivsten ist, verbringen wir den letzten Badetag
- bevor wir die Boeing 767 der Lauda Air besteigen - wieder hier.
P.S. Diese Maschine, die "Mozart", stürzt knapp
48 Stunden später über Bangkok ab. Glück gehabt.
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DerNachdenker