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Naturparks USA Südwest

Naturparks in den USA

Kalifornien, Nevada, Arizona, Colorado, Utah

1995

Nach langen Jahren führt uns eine Urlaubsreise wieder über den Atlantik. Seit dem Überfall in Mexiko war der Westen zugunsten ausführlicher Asienaufenthalte kein Ziel für uns.

Wieder haben wir nur einen Flug, und weil es angeblich aus Österreich günstiger ist, einen Leihwagen gebucht. Der Swissair/Austrian Flug führte uns am Hinweg über Zürich und Chikago nach Los Angeles. Die letzte Strecke ist ein Delta-Air Flug mit gegenüber Swissair deutlich reduziertem Service. (Wein und Video extra zu bezahlen, viel weniger Beinfreiheit). Insgesamt sind wir (mit Umsteige- und Wartezeiten ca 17 Stunden unterwegs.

Der Retourflug war dann direkt von Chikago nach Zürich (10 1/2 Stunden) Zürich - Wien (1 Stunde)

Los Angeles (Kalifornien)

Amerika in seiner, wie mir scheint, schlimmsten Ausprägung empfängt uns. Eine Stadt, die aus nichts anderem als aus Autobahnen zu bestehen scheint. Fährt man nicht auf dem Highway, verirrt man sich garantiert. Straßenpläne mit allen Straßen habe ich nirgends gesehen, es ist ja auch alles so groß, daß man wahrscheinlich ein sehr umfangreiches Kartenwerk benötigen würde, wenn man auf einen Plan wert legt, aus dem ersichtlich ist, daß man nach der dritten Kreuzung nach rechts abbiegen muß.

Die übergroße Stadt (man fährt Wien Sankt Pölten und ist immer noch im Stadtgebiet) zerrt an meinen Nerven. Nichts wie raus hier! Eine Übernachtung muß reichen (Hotel in Flughafennähe um 79 $ + Tax, dafür reichliches Frühstücksbuffet).

Der Leihwagen, ein riesiger Buick regt mich auch, ob seiner "Idiotensicherheit" auf. Den Zündschlüssel kann man nur in der Parkposition abziehen, na gut, wenn man's weiß. Aber umgekehrt, wenn man im Auto sitzt und nur Radio hören oder Klimaanlage einschalten möchte, muß man den Zündschlüssel drehen. Tut man das, piepst alles, weil man nicht angeschnallt ist oder weil man die Tür noch offen hat. Also Anschnallen beim Radiohören!

Autoleasing bei Alamo, der größten Leihwagenfirma

Das Auto läßt sich kostengünstiger in Wien mieten, als vor Ort.

Von Bundesstaat zu Bundesstaaat gibt es unterschiedliche Pflicht-Versicherungen.

Vor Ort wird man genötigt zusätzliche Versicherungen abzuschließen, die Information beim Reisebüro ist unzureichend, man hat kaum Chancen zu unterscheiden was wichtig ist. Abkürzungen (CDW) und versicherungstechnische Spezialausdrücke (noch dazu in einer Fremdsprache) erschweren die Entscheidung. Ich kenn mich immer noch nicht aus. Ich weiß nur vor der nächsten USA-Reise erkundige ich mich vorher genauer.

Bezüglich Tankfüllung gibt es zwei Möglichkeiten: den Wagen vollgetankt zurückzubringen oder leer. Da man die erste Tankfüllung ohnehin bezahlen muß, ist es in der Regel günstiger, auf der zweiten Variante zu bestehen. Wer traut sich schon den ganzen Treibstoff zu verbrauchen? Selbstverständlich bekommt man, wenn man sich nicht auskennt, die erste Variante vorgeschlagen. Zumindest ist es mir so ergangen

Eine Reifenpanne in San Diego hat dann folgendes gezeigt: Anstelle des Reifens wurde gleich das ganze Auto getauscht. Im Tank war nicht mehr viel drinnen. Das neue Auto (Buick Regal) war wiederum voll. In LA habe ich wieder nicht viel drinnen gelassen und bin damit eigentlich günstiger gefahren. Aber damit kann man ja nicht rechnen.


Calico

Nach einigen Stunden haben wir es geschafft und "LA" hinter uns gelassen. In der Nähe von Barstow soll es eine alte Silbermine geben, mit zugehöriger "Geisterstadt". Das heißt, man hat das alte Städtchen für die Touristen so hergerichtet, wie's wohl früher zur Zeiit des Gold- Verzeihung- Silberrausches ausgesehen haben muß. Tatsächlich glaubt man in einem Wildwestfilm zu wandeln. Alle gängigen Klischees, Holzbuden, Saloon mit Schwingtür, selbst ein Pferdewagen mit echten Indianerpuppen sind vorhanden.

Las Vegas (Nevada)

Mitten in der Wüste befindet sich eine der größten und gigantomanischten Kitschsammlungen der Welt. Beispielsweise das Excalibur, das mit seinen Türmchen dem riesigen Glas-Beton-Komplex das Flair einer Ritterburg verleihen soll, das Luxor in Pyramidenform mit Obelisk und Sphinx davor, das Mirage, wo alle Stunden ein künstlicher Vulkan Feuer speit.... Auch das weltgrößte Hotel, das MGM Grand-Hotel mit mehr als 5000 Zimmern, darunter Suiten bis 557 m2 befindet sich hier. Und überall ist sichtlich Geld im Überfluß vorhanden.

Essen, Trinken und Übernachtung kosten fast gar nichts (25 $ + Tax bezahlten wir für das Zimmer, 2,5 $ für ein Steak). Alles wird offensichtlich durch diejenigen, die der Spielleidenschaft verfallen sind, subventioniert. In riesigen luxuriösen Spielhallen wird diesen bedauernswerten Menschen 24 Stunden pro Tag das Geld aus der Tasche gezogen. Groß leuchten die Anzeigen mit den letzten Gewinnen, überdimensional leuchtet auch das Versprechen, daß 95% der Einsätze wieder ausgeschüttet werden - viele dürften, trotz des offenkundig zur Schau gestellten Reichtums der Spielhöllen, sogar daran glauben.

Valley of Fire

Unser Hauptinteresse gilt der Natur, vor allem den Nationalparks. Deshalb machen wir gleich beim ersten Statepark des Staates Nevada eine Rundtour .

Das Valey of Fire ist zumindest für den Europäer mit seinen, in verschiednenen Rot-Tönen gehaltenen, Felsformationen sehr beeindruckend. Am interessantesteten ist die Route zum Rainbow-Vista. Am Ende der Straße eine herrliche Aussicht!

Eine erste Begegnung mit der Indianerkultur: Petroglyphen aus Indianerzeit am Atlatl-Rock.

Zion-Nationalpark (Utah)

Noch in der Abendsonne fahren wir zum Nordteil über die Interstate 15 zum Kolobs Canyon View Point, erst dann zum wirklich interessanten südlichen Teil via Springdale im Westen des Nationalparks. Quartiersuche war etwas schwierig, da gerade ein Country Music Festival stattfindet (Übernachtung in einem riesigen Wohnwagen um 69 $ + Taxe)

Am nächsten Morgen kaufen wir ein "Golden Eagle Ticket" um 25 $ gültig für einen Wagen und 1 Jahr für alle Nationalparks (nicht Stateparks) . Das zahlt sich bei Eintrittsgeldern von 5-15 $ pro Park bald aus!

Zuerst fahren wir den Zion Canyon Scenic Drive nach Norden entlang dem Virgin River. Am Ende der Straße geht es zu Fuß weiter entlang des Flußbettes (Narrow Trail), ein Weg, den die meisten Touristen einschlagen. Allerdings können wir nur einen Teil dieses Weges machen, da der Fluß viel Wasser führt und nur bei Niedrigwasser bequem begangen werden kann. Wir versuchen es trotzdem, aber drehen schon nach kurzer Zeit um.

Wir verlassen den Nationalpark Richtung Osten in Richtung Bryce Canyon, wobei wir mehrere Tunnels durchqueren.

Bryce Canyon

Zum ersten Mal haben wir bei unserer Ankunft am Nachmittag nicht ganz so schönes Wetter. Hier auf ca 2500 m Seehöhe ist es auch weitaus kühler (Nachttemperatur 4o C). Kurz vor dem Nationalpark quartieren wir uns in einem kleinen Häuschen ein (50 $ +Tax).

Der Bryce Canyon ist der Höhepunkt unserer Reise! Abend- und Morgensonne färben alles in wunderbar rote bis rosa Töne.

Am Abend fahren wir ganz in der Art amerikanischer Touristen nur die Aussichtspunkte ab, am Morgen (noch vor dem Frühstück) beobachten wir den Sonnenaufgang (710) und machen anschließend einen Spaziergang vom Sunsetpoint über den Navajo Loop Trail.

Entstehung:

Vor 60 Mio Jahren, zu einer Zeit in der die Dinosaurier gelebt haben, bedeckte ein großer See den Südosten Utahs. An seinem Grund bildete sich eine 600 m dicke, stark komprimierte Schicht aus Kies Sand und Kalkstein (Wasatch Formation). Vor 13 Mio Jahren hoben tektonische Bewegungen das Land auf über 300 m Höhe. Durch die gewaltigen frei werdenden Kräfte brachen die Felsen auseinander und durch Erosion entstanden die Kalksteinskulpturen (hoodoos), die heute die typisch Landschaftsformation bilden. Die Verwitterung ist noch immer hochaktiv, alle 65 Jahre weicht der Canyon um 30 cm zurück. Die verschiedene Färbung ist auf unterschiedliche, im Gestein vorhandene, Mineralien zurückzuführen: Lila und purpur werden durch Mangan, rot und gelb durch Eisen hervorgerufen.



Kodachrome Basin State Park

Sehr malerisch (und farbenprächtig, wie der Name schon sagt) ist dieses Tal und jedenfalls eine kurze Besichtigung wert. Genau an dieser Stelle zweigt eine "Gravel Road" ab, die wir zuerst nicht als den von uns ausgewählten Weg erkennen.

Cotton Wood Canyon

Die Straße ist nicht nur schwer zu finden, sondern wirklich eine Sandpiste, die man nur bei absoluter Trockenheit benutzen kann. Auch während der Fahrt haben wir das Problem, welchen der Wege wir nehmen sollen. Kein Wegweiser hilft uns und auch die Straßenkarte zeigt nicht alle Wege. Immer der Nase nach finden wir doch den richtigen Weg und auch den Grosvenor Arch, eine nette Felsformation aus gelbem Sandstein. Entlang farbiger Felsen fahren wir bis zur Route 89, die uns dann bis zum Lake Powell führt.

Der Lake Powell ist ein großer, 150 km langer Stausee, der das Wasser des Colorado River aufstaut und für die Gewinnung elektrischer Energie nutzbar macht. John Wesley Powell durchfuhr 1869 mit 10 anderen Abenteuern in vier kleine Booten den Colorado River (der damals noch "Grand River" hieß) im Bereich des Grand Canyon und eliminierte damit die letzten weißen Flecken auf der Landkarte. Seinen Reisebericht "Canyons of the Colorado" schrieb er nach seiner zweiten Reise.


Cameron

Die nächste Nacht verbringen wir in Cameron, einem Ort, der trotz seiner geringen Größe (eine Tankstelle, ein Hotel mit Souvenirshop und ein Post-Office) auch auf den Landkarten eingezeichnet ist. Wir befinden uns hier schon im "Indianerland". Die Einheimischen hier sind alle Indianer.

Grand Canyon (Arizona)

Vom Osten nähern wir uns dem South Riff des Grand Canyon. Beeindruckende View-Points sind vor allem "Desert View" und "Grand View Point". Beim Yaki Point steigen wir über den South Kebab Trail in den Grand Canyon hinunter. Von 7250 Fuß bis 2500 Fuß müßten wir 11 km hinunter (2-3 Stunden) und natürlich auch hinauf jedenfalls mehr als 5 Stunden). Eine Wanderung, die man kaum an einem Tag schaffen kann. Überall sind Warntafeln angebracht, daß man den Weg nicht an einem Tag zurücklegen soll. Als Erschwernis kommt noch dazu, daß es unterwegs kein Wirtshaus (ein allgemein in den USA verbreiteter Mangel), nicht einmal Wasser gibt. Auch eine Übernachtung beim Fluß ist nur nach lang vorbereiteter Bestellung (es gibt nur einen Campingplatz und eine Ranch mit Schlafsaal und einfachen Kabinen, die immer ausgebucht sind) möglich. Wir machen daher nur einen Teil des Weges (bis zur Cedar Ridge) und schwitzen dabei ganz schön!

Von der sehr von Touristen überlaufenen Grand Canyon Village geht es per Bus (für Pkw verboten) über den West Rim Drive in den westlichen Teil des Nationalparks. Einer der schönsten Aussichtspunkte ist der Hopi Point.

Ursprünglich hatten wir geplant den Grand Canyon auch aus der Luft zu besichtigen. Beim Südausgang des Nationalparkas befindet sich ein Flughafen bei dem Taxiflüge starten. Da es schon Abend wird, suchen wir nach einem Quartier, finden aber in der Nähe des Flugplatzes keines mehr. Immer weiter fahren wir nach Süden, so weit, daß wir beschließen, am nächsten Tag nicht mehr zurück zu fahren. Das Hotel befindet sich in der Nähe von Flagstaff (Entfernungvom Grand Canyon: ca. 80 Meilen).



Entstehung:

Gesteinsschichten aus dem Beginn der Schöpfung vor 2 Milliarden Jahren wurden vor rund 1,7 Milliarden Jahren zu 9.000 m hohen Bergen aufgetürmt. Später gepreßt, verschmolzen neu aufgetürmt und erodierten. Perioden, in denen das Gebiet von Meeren bzw. Seen überflutet war, wechslten mit Trockenperioden.

Erst vor 65 Mio Jahren entstand durch tektonische Bewegungen das heutige Colorado Plateau in das sich ein Fluß, der Colorado River einfraß. Dadurch liegen die uralten Schieferformationen an der Talsohle und auch neuere Erdschichten (Meeresablagerungen, Saurierreste, Lavareste) zur Besichtigung frei.


Sunset Crater

Am Morgen durchqueren wir Flagstaff und fahren zum Sunset Crater. Besichtigenswert vor allem für Leute, die noch nie schwarzen Sand und Lava gesehen haben.

Wupatki National Monument

Gleich daneben im Wupatki National Park gibt es erstmals frühindianische Ruinen zu sehen, ungefähr das, was man bei Karl May als "Pueblo" kennengelernt hat. Typisch für die indianische Bauweise ist die Nutzung von Felswänden und -vorsprüngen für den Hausbau. Das Gebiet dürfte im 11. Jhdt. nach dem Vulkanausbruch des Sunset Craters verlassen worden sein.

Walnut Canyon

Mehr von der Indianerkultur gibt es im Walnut Canyon zu sehen, das wir nach neuerlicher Durchquerung (Interstate 40) der Provinzstadt Flagstaff errreichen . Von der Glaskuppel des Besucherzentrums führt ein Weg hinunter in die Schlucht zu Indianerhäusern, die wieder unterhalb von Felsvorsprüngen ("Cliff Dwellings"=Klippenhäuser) errichtet worden waren. Namensgeber für die Schlucht sind die zahlreichen Walnußbäume.

Petrified Forest

Die Südeinfahrt des Petrified Forest erreichen wir (ebenfalls über die I 40) am Abend. Knapp vor dem unscheinbaren Haupteingang hat ein findiger Souvenirhändler eine Tafel "Main Entrance" angebracht und wir finden uns auf dem Parkplatz des Geschäftes wieder. Da der National Park am Abend schließt, bleibt uns nur wenig Zeit für Besichtigungen. Im Rainbow Forest Museum sind einige der versteinerten Bäume ausgestellt.

Entstehung der Versteinerungen

Die Versteinerungen sind vor 200 - 180 Mio Jahren entstanden. Umgestürzte Bäume der damaligen ausgedehnten Urwälder wurden in Sümpfen angeschwemmt und von Sand und vulkanischer Asche luftdicht überlagert. im Laufe der Jahrmillionen wurden die Holzzellen durch Druck und Wasser auskristallisiert und durch Quarze (Siliziumdioxyd) ersetzt.Spurenelemente sorgten für unterschiedliche Färbungen.

Geologische Entstehung

Vor 200 Mio Jahren gab es noch den praktisch alles Land der Erde umfassenden Kontinent Pangea. Nach dem Auseinanderbrechen dieses Kontinents ordneten sich die Landformationen neu. Die nordamerikanische Platte driftete westwärts, während die pazifische Platte sich nach Osten verschob. Diese Verschiebung führte im Lauf der Jahrmillionnen zur Aufwerfung mächtiger Gebirgszüge, etwa der Kordilleren, zu denen auch die Rocky Mountains zählen. Die Erdbewegungen manifestieren sich noch heute in starker vulkanischer Tätigkeit und in regelmäßigen großen Erdbeben. (1906 San Francisco, 1964 Alaska, 1980 Mount Saint Helen, 1989 wieder San Francisco).


Ein besonders großer versteinerter Baum bildet eine Brücke, die Agatha-Bridge.

Im Norden diese National Parks sehen wir malerische Gesteinsformationen (Painted Desert), einer der schönsten Ausblicke ist der vom Tawa Point.

Canyon de Chelly (Arizona)

Am nächsten Morgen, nach einem Frühstück in einer mäßigen Indianerkaschemme in Chambers nehmen wir die Nordroute durch den Canyon de Chelly. Es gibt für unsere Begriffe (im Vergleich zu anderen Plätzen) wenig zu sehen. Mag sein, daß mit einem Führer oder mit einer Jeepsafari wir mehr gesehen hätten. Die Besichtigungen werden durch Warntafeln ("Lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto") noch erschwert.

Monument Valley

Über die Interstate 160 kommen wir zum Monument Valley, jenen aus zahlreichen Wildwestfilmen bekannten Felsformationen, die, Fingern gleich, mehr oder weniger einsam aus dem rotbraunen Wüstensand ragen. Es ist ein typisches Beispiel für Privatwirtschaft. Der Golden Eagle Paß gilt hier nicht. Wir müssen extra Eintritt bezahlen. Die Straßen sind unbefestigte Sandpisten. (Investitionskosten 0). Beim Visitorcenter kann man in Busse umsteigen oder einen Jeep mieten (nochmals klingelt die Kassa). Wir fahren aber mit dem Buick (er ist ja ohnehin geliehen) weiter. Die Landschaft muß man jedenfalls gesehen haben! An jeder Ecke erwartet man Clint Eastwood vorbeireiten zu sehen (hoppla, schon wieder eine Möglichkeit das Gelände mit Hilfe der Filmindustrie zu vermarkten).

Mexican Hat (Utah)

Einen kleinen Umweg über die I 163 machen wir, um den Mexican Hat, eine Felsformation, die einem Sombrero ähnelt, zu sehen.

Via Bluff und Cortez kommen wir nach

Mesa Verde (Colorado)

Dieser Nationalpark zeigt am eindrucksvollsten die ursprüngliche Indianerkultur. Gut erhaltene Cliff Dwellings vermitteln einen guten Eindruck dieser vergangenen Kultur. Mit Führer gibt es an mehreren Stellen die Möglichkeit zu den Indianergebäuden hinabzusteigen. Wir besuchen "Cliff Palace" (217 Räume) mit einer ziemlich schnell und viel sprechenden Rangerin. War das eigentlich die Sprache, die wir gelernt haben als "Englisch" auf dem Stundenplan stand?

Spazierend auf den Ruinen des unvollendeten Sun Tempels ergründen wir die Grundrisse der Indianerbauten.

Nach einer Übernachtung in Monticello, einem Ort in dem es außer Fastfood nichts zu essen gibt, fahren wir über die Straße 211 in den Nationalpark

Canyonlands (Utah)

Vorbei am Newspaper Rock, einem Felsen mit extrem vielen frühindianischen Felszeichnungen, kommen wir in den als "The Needles" bezeichneten Süddteil des Nationalparks. Es soll nur ein kurzerAbstecher werden, denn um wieviel anders, als die Nationalparks, die wir bisher gesehen haben, kann denn Canyonlands sein?

Tatsächlich ist die Landschaft beeindruckend schön. Vom Elefant Hill starten wir eine Wanderung Richtung Chesler Park. Es geht von einer malerischen Hochebene zur anderen. Trotz Hitze und ständigem Bergauf und Bergab ein wunderbares Erlebnis. Eine malerische "Scenery" wird von der anderen abgelöst.

Müde und verschwitzt kommen wir in Moab an. Moab liegt zwischen mehreren Nationalparks und die Quartiere sind ziemlich ausgebucht. Bei einem Hotel, das keinen Platz mehr hat, werden wir zum Bürgermeister vermittelt, der Zimmer vermietet. Hier gibt es keine Schlüssel, beim Bürgermeister traut sich offensichtlich niemand einzubrechen. Beim Frühstück bekommen wir einen wunderbaren Einblick in die amerikanischen Geschmacksverirrungen: gebruzelten Speck ohne Brot, dafür mit süßem mit Butter und Ei vermengten Toast sowie mit Früchten und Eis. Wir essen das natürlich nacheinander. Die Amerikaner schmieren alles gemeinsam auf den Toast. Im Magen kommts ja ohnehin zusammen.

Den Nordteil des Canyonlands National Parks ("Island in the Sky") lassen wir aus und fahren noch am Abend zu den

Arches

Dieser Nationalpark ist berühmt wegen seiner Felsbögen, die ihm auch seinen Namen gegeben haben. Eine Wanderung am Abend von der Wolfe Ranche zum Delicate Arch Point ist im Reiseführer wegen des schönen Abendrotes anempfohlen. Tatsächlich haben hunderte andere Touristen das auch gelesen und sich mit ihren Fotoapparaten dort postiert.

Am nächsten Morgen gehen wir den Devil Garden Trailhead und sehen auf dieser Strecke zahlreiche Felsbögen: Pine Tree Arch, Tunnel Arch, Landscape Arch, Navajo Arch (Umweg zu diesem Bogen lohnt sich nicht). Höhepunkt ist der Double-O Arch mit herrlichem Aus - und Durchblick. Zurück geht es über den Primitive trail ("dangerous hiking"). Aber abgesehen von einer Stelle, an der der Weg überflutet ist und man über einen glatten Felsen ausweichen muß, ein Kinderweg.

Dann gehts wieder weiter mit dem Wagen: Der von Ansichtskarten jedermann bekannte "Balanced Rock" liegt direkt neben der Straße. Die "North Windows" und "South Windows" betrachten wir, da vom Primitive Trail noch erschöpft, nur aus der Ferne.

Nach einer Übernachtung in Provo, nahe von Salt Lake City, besuchen wir die

Kennecott Copper Mine

Die Kupferminen wollen die Macht des Menschen über die Natur zeigen und vergleichen das durch den Bergbau geschaffene Riesenloch gerne mit den Canyons. Tatsächlich gibt es dort nichts zu sehen, was den Umweg und den Eintrittspreis rechtfertigen würde.

Salt Lake City (Utah)

ist vor allem als Zentrum der Mormonen bekannt. Eine Besichtigung des Mormonentempels konfrontiert uns mit einem Vortrag über die Siedlerstory und die angeblichen Wunder, die den Mormonen das Überleben gesichert haben. Eine (fast biblische) Heuschreckenplage wurde durch von Gott gesandte Möven beendet. Daß die Vögel schlicht wegen des Futters gekommen sein dürften, paßt natürlich nicht in die Geschichte.

Nach einem Besuch am Salzsee (Antilope Island) und einem kurzen Bad fahren wir geradeaus nach Westen. Die nächste Übernachtung haben wir Wells, bereits in Nevada (dort ist auch das Hotel billiger, wie in Las Vegas). Am nächsten Tag fahren wir die I-80 weiter nach Westen. Kurz vor Reno biegen wir nach Süden ab und fahren durch die unscheinbare Hauptstadt Nevadas (Carson City) zum

Lake Tahoe (Kalifornien/Nevada),

einem Bergsee, der fast wie in der Steiermark gelegen, aussieht. Der 1900 m hoch gelegene See mit einer Ausdehnung von 17 km Breite und 31 km Länge ist der größte Gebirgssee und übertrifft sogar den Neusiedlersee. Leider sind die Ufer kaum zugänglich: viel Privatbesitz und Countryclubs.

Wir übernachten in State Line (bereits in Nevada) in einem Superhotel um 69$. Die Erträge der Spielcasinos machen´s wieder möglich!

San Francisco

erreichen wir am nächsten Tag über die Oakland-San Francisco Bay Bridge. Diese Brücke ist mit 13,2 km Länge (zwei Stockwerke mit je 5 Fahrbahnen) viel länger als die berühmte Golden Gate Bridge (2 739 m Länge)

Wir beginnen gleich mit einer Mini-Stadtbesichtigung und fahren einen kleinen Teil des "Scenic Drive", und zwar jenen bei Fishermans Wharf, ab. Wir nehmen Quartier in einem Hotel an der Ecke Lombard-Street und Van Ness Street. Der Teil der berühmten Lombard Street, der aus unzähligen Filmen ob seiner Serpentinen weltberühmt geworden ist, wird gerade umgestaltet. Also leider keine Fotos.

Dann gehts zurück zur Fishermans Wharf, per Pedes, etwas ungewöhnlich für die USA, aber in San Francisco herrschen fast europäische Zustände. Dort, bei der Endstelle, wo sie mit Muskelkraft umgedreht wird, besteigen wir "Cable Car", jene von Seilen auf den Berg hinaufgezogene historische Straßenbahn und fahren bis Down Town. Wir spazieren durch China Town, was direkt angrenzt (Kontrast!) und dann kreuz und quer durch die Stadt. Ein kurzer Besuch beim Cable Car Museum, dann wieder ins Bankenviertel (Down Town) vorbei bei der spitzen "Trans America Pyramid", dann zum Telegraph-Hill mit dem Aussichtsturm "Coit-Tower". Da die Sonne für ein Foto der Golden Gate Bridge ungünstig steht, beschließen wir den Turm erst am nächsten Tag zu besteigen.

Abendessen gibt´s am sehr touristischen Fishermans Wharf in einem der vielen ausgezeichneten Fischrestaurants (Abendessen für zwei: 53 $).

Am nächsten Morgen schickt Petrus, wie so oft in "Frisco", dichten Nebel. Hätten wir doch schon gestern den Aussichtsturm bestiegen!

Die Fahrt über den "Scenic Drive" ist dadurch eine "sehr matte Sache". Der japanische Teegarten versinkt in romantischem Nebel. Auch der Aussichtspunkt und Doppelgipfel "Twin Peaks" liegt nicht über der Nebelzone, man sieht kaum 20 m weit. Trotzdem wollen wir natürlich zumindest ein Golden Gate - Foto machen, gestern haben wir nämlich San Francisco's Wahrzeichen nur aus großer Entfernung gesehen. Der Weg zu einem nahen Aussichtsplatz Fort Point (stadtseitig direkt am Wasser neben der Brücke gelegen) ist gar nicht leicht zu finden. Auf der stadtauswärts gelegenen Seite kommt dann sogar einmal die Sonne durch.

San Francisco verlassen wir Richtung Süden. Wir fahren ein gutes Stück - bis Watson Ville- den berühmten "Highway Number 1" entlang. Dann wenden wir uns ostwärts Richtung

Yosemite- National-Park.

Nach einer Übernachtung in Los Banos (sozusagen auf halbem Weg von der Küste) kommen wir schon zeitig am Morgen an. Bei der Curry Village stellen wir den Wagen ab und fahren mit dem Shuttle-Bus zum Happy Isles Center. Von dort wandern wir zu den Wasserfällen "Vernal Falls" und "Nevada Falls". Ein steiler Anstieg mit vielen Stufen wird durch den Anblick einer wunderschönen Landschaft (schroffe Felsen, Nadelwald) belohnt. Oberhalb des 97 m hohen Vernal Fall liegt ein romatischer Waldsee, nach einer weiteren Stunde kommen wir zum "Nevada Fall", dessen Wasser gar 181 m tief fallen.

Nach dieser Wanderung müssen wir mit dem Auto 30 km fahren um zu dem nahen Aussichtspunkt "Glacier Point" zu gelangen. (Die Schlucht bis ans Ende und auf der anderen Seite zurück und viele Serpentinen hinauf). Die Entfernungen sind in den USA auch innerhalb der Naturparks riesig!

Überhaupt ist der Yosemite National Park landschaftlich Alpenregionen sehr ähnlich, nur ist alles größer und höher (Gipfel um die 4000 m sind keine Seltenheit).

Über den südlichen Eingang verlassen wir den Park und übernachten in Fresno. In diesem doch recht großen Ort (über 300.000 Einwohner) ist es schwierig, ein ordentliches Restaurant zu finden und wir begnügen uns mit einer Pizza.

Früh am Morgen fahren wir (noch ohne Frühstück) zum

Kings Canyon National Park und Sequioa National Park

Beide National Parks werden meist gemeinsam besucht: die Straße führt zuerst zum Kings, dann durch den Sequioa. Berühmt ist der Sequioa für seine besonders alten und besonders großen Mammutbäume. Zuerst fahren wir die nördliche Stichstraße zum Grant Grove, wo wir endlich frühstücken. Unseren ersten Kontakt mit den Mammutbäumen haben wir bereits jetzt: Der General Grant Tree, der zweitgrößte bekannte Baum der Erde. Dann befahren wir die nördliche Straße bis zu ihrem Ende beim Cedar Grove, wo wir eine kleine Wanderung anschließen. Hier wird besonders vor Bären gewarnt, die es vor allem auf menschliche Picknickkörbe abgesehen haben sollen. Im Auto zurückgelassener Proviant soll schon zu aufgebrochenen Fahrzeugen geführt haben. Campingfreunde pflegen ihre Rucksäcke mit Seilen auf Bäume, in für Bären unerreichbare Höhen zu hieven. Auf einer kurzen Wanderung zum Cooper Creek treffen wir leider (oder glücklicherweise) keinen zotteligen Zeitgenossen. Schließlich haben wir nur Wasser und Fotoausrüstung dabei, sind also kein wirklich interessantes Objekt.

Im Sequoia National Park sehen wir den General Sherman Tree, den größten Baum der Erde (Durchmesser am Boden 12m, Höhe 83m, Alter 2500 Jahre). Im Giant Forest gibt es noch einige fast so große "Riesen", von einem sogar eine senkrecht aufgestellte aufgeschnittenene Scheibe, die uns die Größe erst richtig vor Augen führt.

Spektakulär und typisch amerikanisch sind auch der gefällte Mammutbaum ("Autolog" ), auf den man mit dem Auto hinauffahren und jener Baum ("Tunnellog"), der zwar aufrecht steht, aber mit dem Auto durchfahren werden kann.

Beim südlichen Ausgang besteigen wir noch den Moro-Rock (schöne Aussicht), danach, schon fast am Ende des Parks sehen wir einen einsamen Bären am Straßenrand. Mit einer Kette um den Hals - also kein wildes Tier - aber ganz allein, ohne (un)menschlichen Besitzer.

Durch ein romantisches Tal verlassen wir endgültig die Region der National Parks. Ab dem Lake Kaweah wird die Fahrt eintönig. Im völlig uninteresanten Visalia geht dieser Tag zu Ende (gutes Abendessen+Übernachtung).

Damit ist auch das Ende unserer Besichtigungsfahrt gekommen. Nach

San Diego

fahren wir hauptsächlich um uns zu erholen. Knapp an der mexikanischen Grenze gelegen, ist das Klima so, daß man fast das ganze Jahr baden kann. Natürlich fahren wir auch den Scenic-Drive (wie überall in Amerika macht man hier Spaziergänge mit dem Auto) ab. Eindrucksvoll der "schönste Zoo der Welt" im Balboa Park, dessen Besuch wirklich ein Ganztagesprogramm ist. Einige weitere Sehenswürdigkeiten die wir besuchen:

Downtown, ein Glaspalast neben dem anderen, in der Nähe ein Fischerstädtchen, aber nicht alt, sondern so, wie sich Amerikaner das vorstellen - sehr künstlich.

Old Town, eine Ansammlung von ganz netten Touristenlokalen und Souvenierläden

Coronado Halbinsel mit dem berühmten Hotel del Coronado (1880 erbaut, Kulisse für "Manche mögens heiß" mit MM) - beeindruckend die Coronado Bridge, ein Wahrzeichen von San Diego, wenig beeindruckend dagegen Point Loma im Süden der Halbinsel

Die berühmte Sea World besuchen wir nicht, man hat ja genug gehört von den Delphindressurakten und den Aktivitäten, Delphine von dort freizukaufen.

Die Rückfahrt über den Highway nach LA wird zeitlich so genau geplant, daß wir möglichst knapp vor Abflug ankommen.

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